Soziales Engagement:Eine Christin der Tat

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Edeltraud Krebs, 69, trifft man regelmäßig in der Stadtbücherei Dachau. Sie macht hier seit 1986 den Büchereidienst. (Foto: OH)

Edeltraud Krebs aus Dachau Ost wird von Kardinal Marx geehrt

Von Jacqueline Lang, Dachau

Sich selbst nicht so wichtig nehmen. So lautet das Credo von Edeltraud Krebs. Diesen Samstag wird sie nun für ihr soziales Engagement mit der Korbiniansmedaille von Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, ausgezeichnet. Die Ehrung findet im Anschluss an die Messe im Freisinger Mariendom statt. Ausgezeichnet werden neben der Dachauerin noch drei weitere Persönlichkeiten aus der Erzdiözese.

Verliehen wird die Medaille seit 1988. Sie soll Christen ehren, "die sich um das kirchliche Leben in der Erzdiözese München und Freising in besonderer Weise verdient gemacht haben". Der Heilige Korbinian war der erste Bischof von Freising und ist heute der Schutzpatron des Erzbistums München und Freising sowie Stadtpatron der Stadt Freising.

Edeltraud Krebs gehört der Pfarrei Heilig Kreuz in Dachau an und ist dort seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich tätig. 1986 gründete sie einen Treff für alleinerziehende Mütter und Väter und war zudem Ideengeberin für den Frauentreff. Der Treff für Alleinerziehende löste sich jedoch im Jahr 2000 von selbst auf. "Der Bedarf ist einfach nicht mehr so da", sagt Krebs. Heute sei es ja leider schon fast normal, dass man alleinerziehend sei, sagt sie. Der Frauentreff existiert nach wie vor und dort werde von anderen Pfarreimitgliedern großartige Arbeit geleistet, erklärt Krebs.

Edeltraud Krebs ist schon seit Jahren Pfarrgemeinderatsvorsitzende und natürlich in alles, was die Pfarrei betrifft, involviert. "Die Arbeit ist vielfältig", sagt Krebs. Die Tätigkeiten in den einzelnen Bereichen der Pfarrei könne man nicht so leicht voneinander abgrenzen. Für den Vorsitz will Krebs aber nun nicht mehr erneut kandidieren. Den Büchereidienst in der heutigen Stadtbücherei, vormals Pfarreibücherei, in Dachau Ost behält sie aber nach wie vor bei und auch die Pfarrbriefe für die Heilig Kreuz-Gemeinde plant und schreibt Krebs nach wie vor selbst. Den von ihr entwickelten Pfarrbrief "Kreuzschnabel" gibt es seit dem Zusammenschluss der Pfarrverbände Heilig Kreuz und Sankt Peter nicht mehr.

Auch in dem gemeinnützigen Verein Bürgertreff Ost, den Edeltraud Krebs 2014 mitgegründet hat, ist sie als Beisitzerin noch immer aktiv. Der Verein übernimmt seit der Gründung die Aufgaben des Projekts Soziale Stadt Dachau Ost, an dem Krebs ebenfalls schon beteiligt gewesen ist. Der engagierten Dachauerin liegt vor allem das Miteinander aller Generationen und Kulturen in Dachau Ost, wo sie selbst seit vielen Jahren zuhause ist, am Herzen. Neben Ausstellungen und gemeinsamen Ausflügen aller Art bietet der Verein daher zum Beispiel auch einen internationalen Frauen- und Nähtreff, Nationenabende aber auch ein vielseitiges Angebot für Alt und Jung an. "Es ist wichtig rauszugehen und über den eigenen Tellerrand zu schauen", sagt Krebs, wenn man sie nach ihrer Motivation fragt. Die Ehrung ist ihr daher fast unangenehm, auch wenn sie sich natürlich darüber freut. Für sie als gläubige Christin ist Nächstenliebe eine Selbstverständlichkeit.

© SZ vom 25.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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