Skiausflug:Kind stürzt aus Lift zehn Meter tief

Lesezeit: 1 min

Eine Sechsjährige aus dem Landkreis Dachau ist in einem Tiroler Skigebiet aus dem Sessellift gefallen. Das Mädchen hatte einen Schutzengel.

Von Robert Stocker

Für die Ermittler in Tirol sind noch viele Fragen offen. So ist beispielsweise unklar, ob das Liftpersonal registrierte, dass die Sechsjährige aus dem Lift zu fallen drohte. (Symbolbild) (Foto: dpa)

Eine Sechsjährige aus dem Landkreis Dachau ist am Samstag im Tiroler Skigebiet Lermoos aus einem Sessellift zehn Meter in die Tiefe gestürzt. Das Mädchen hatte großes Glück: Es kam mit einer Gehirnerschütterung und Prellungen davon und wurde in das Krankenhaus nach Garmisch gebracht. Wie es zu dem Unfall kam, ist noch nicht völlig geklärt. Beamte der zuständigen Polizeiinspektion Reutte haben die Ermittlungen aufgenommen. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie sich die begleitende Skilehrerin und das Liftpersonal verhalten haben.

Der Unfall passierte am Samstagvormittag bei einem Tagesausflug einer Dachauer Skischule nach Lermoos. Die Skilehrerin bestieg mit den beiden kleinsten Kindern der Gruppe einen modernen Sechser-Sessellift. Die Sechsjährige saß offenbar nicht richtig auf ihrem Platz und rutschte während der Fahrt nach vorn. Die Skilehrerin versuchte das Mädchen festzuhalten, doch ihre Anstrengungen waren vergeblich. Die Kleine stürzte zehn Meter tief auf eine grüne Wiese. Dennoch zog sie sich keine schweren Verletzungen zu. Ein Hubschrauber flog das Mädchen ins Garmischer Krankenhaus, wo es stationär behandelt wird.

Für die Ermittler in Tirol sind noch viele Fragen offen. So ist beispielsweise unklar, ob das Liftpersonal registrierte, dass die Sechsjährige aus dem Lift zu fallen drohte. In diesem Fall hätte es den Lift sofort stoppen müssen. "Die Ermittlungen laufen, aber am Stand hat sich nichts geändert", sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Reutte. Von Bedeutung könnten Aussagen der anderen Kinder sein, die zum Unfallzeitpunkt ebenfalls im Lift saßen. Doch die sind inzwischen nach Dachau zurückgekehrt. Die Ermittler in Reutte erwägen deshalb, ihre Dachauer Kollegen um Hilfe zu bitten. "Der offizielle Weg geht über das Landeskriminalamt", sagte ein Sprecher der Dachauer Polizei. "Bisher haben wir keine Aufforderung erhalten, die Kinder zu vernehmen." Die Skischule wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern.

© SZ vom 12.02.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: