Schwabhausen:Klare Vorgaben

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Schwabhausen beschließt neue Förderrichtlinien für Vereine

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

Die Frage einer gerechten und auch finanzierbaren Vereinsförderung wird in Schwabhausen seit langem diskutiert. Der Finanzausschuss des Gemeinderats hat sich in mehreren Sitzungen im Vorjahr und zuletzt heuer im Januar mit der Materie befasst. Das Ergebnis intensiver Beratungen sind die neuen Förderrichtlinien, denen der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung geschlossen zugestimmt hat. Wie wichtig das Thema in der Gemeinde ist, zeigte sich am großen Publikumsandrang am Dienstagabend: Die Zuschauerbänke waren bis auf den letzten Platz besetzt.

Bei der Erstellung der Förderrichtlinien sei es dem Finanzausschuss nicht um eine "Beschneidung der Vereine" gegangen, sondern um "Gerechtigkeit", betonten Bürgermeister Josef Baumgartner (FW) und verschiedene Gemeinderäte, die im Ausschuss mitgearbeitet haben. Als grundsätzlich förderfähig gelten anerkannte Sportvereine, Vereine kultureller Art oder solche mit caritativem oder sozialem Vereinszweck, ferner Feuerwehrvereine und die kirchliche Jugendarbeit, nicht aber politische Organisationen oder solche mit vorwiegend wirtschaftlichen Interessen. Ein Rechtsanspruch auf die Gewährung von Zuwendungen besteht nicht. Über Anträge wird je nach Haushaltslage entschieden.

Die Jugendarbeit der Vereine wird künftig mit 22 Euro pro Jahr je aktivem Mitglied unter 19 Jahren gefördert; eine gesonderte Aktivitätenförderung ist nicht vorgesehen. Der Regelfördersatz für Bauinvestitionen liegt bei 20 Prozent; gezahlt wird allerdings nur, wenn bestimmte Vorgaben erfüllt sind. Dazu gehört die fristgerechte Antragstellung vor Beginn beziehungsweise Planung der Maßnahme sowie die Vorlage einer ganzen Reihe von nötigen Unterlagen. Auch die Anschaffung "beweglicher Vermögensgegenstände" und die Betriebskosten von Vereinen, die eine eigene Sportstätte betreiben, werden unter bestimmten Voraussetzungen mit 20 Prozent der Kosten gefördert.

Die Erarbeitung der Förderrichtlinien "ist für uns Neuland gewesen", erklärte Georg Hillreiner (CSU) nach der Vorstellung des Papiers im Rat. Auch Dieter Rubner, Sprecher der UBV, sprach von einem "Erstlingswerk", in das allerdings "Erfahrungen aus der Vergangenheit" eingeflossen seien. Rubner sprach damit indirekt die vielen Diskussionen an, die vor allem mit Vertretern des Sportvereins über Förderanträge und-wünsche geführt worden sind. Rubner äußerte die Bitte, dass die Gemeinde nach Einführung der neuen, von sofort an geltenden Richtlinien "möglichst nah an den Vereinen bleibt" und sich dort "das entsprechende Feedback abholt".

Bei der Aufstellung des diesjährigen Haushalts seien die neuen Förderrichtlinien bereits berücksichtigt worden, erklärte Bürgermeister Josef Baumgartner in der Gemeinderatssitzung. So seien für die Förderung der Jugendarbeit insgesamt 23 500 Euro eingeplant worden und für die Betriebskosten der Vereine 20 000 Euro. Für die Förderung von Bauinvestitionen sind laut Baumgartner 90 000 Euro veranschlagt worden.

© SZ vom 08.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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