Schwabhausen:Genaue Daten nicht erwünscht

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Die Gemeinde produziert Wärme ohne zu wissen wie effizient

Ein Erdkollektorenfeld und Wärmepumpen sind in Schwabhausen die Grundlage der Wärmeversorgung von Schule, Bauhof, dem Feuerwehrhaus und der Hausmeisterwohnung. Auch das neue Kinderhaus an der Jahnstraße soll an die Anlage angeschlossen werden und später dann die ausgebaute Sporthalle des TSV. Wie viel Wärme tatsächlich über die Anlage geliefert wird, ist nicht bekannt: Man hat bei ihrem Bau auf den Einbau eines Wärmemengenzählers verzichtet. Das Kollektorenfeld mit den Wärmepumpen wurde 2013 errichtet, hat aber in der ersten Zeit nicht störungsfrei funktioniert. Mittlerweile sei das Problem behoben, sagt Bürgermeister Josef Baumgartner (FW), die Anlage laufe jetzt problemlos.

Ohne genauere Daten darüber, wie viel Wärme erzeugt wird, weiß man auch nicht, ob die gewonnenen Wärmemengen den Prognosen des Planungsbüros entsprechen und ob die Anlage bereits an ihre Leistungsgrenze gelangt ist oder noch freie Kapazitäten hat. Davon wird abhängen, ob das Sportheim nach dem geplanten Um- und Anbau ebenfalls noch angeschlossen werden kann und ab wann eine Erweiterung des Kollektorenfelds nötig würde.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde ein Antrag von Ratsmitglied Thomas Böswirth (CSU) behandelt. Böswirth spricht darin von einer möglichen Optimierung der Anlage, ein Vorhaben, für das auch staatliche Fördergelder erhältlich wären. Der Gemeinderat, selbst Ingenieur, der im Namen der gesamten Fraktion spricht, fügte seinem Antrag eine längere Liste von Forderungen von der Betriebsauswertung bis zum Einholen von Angeboten für optimierende Maßnahmen bei.

Bürgermeister Baumgartner hält den von Böswirth gewünschten Einbau von Wärmemengenmessern allerdings zum jetzigen Zeitpunkt für nicht nötig. "Das bringt nur wenig", erklärte er in der Sitzung, und sei mit erheblichen Kosten - allein 12 000 Euro nur für die Wärmemesser - verbunden. Sinnvoller ist es nach Meinung des Bürgermeisters, erst einmal über einen längeren Zeitraum störungsfreien Betriebs Vor- und Rücklauftemperaturen der Anlage zu messen, um daraus Rückschlüsse ziehen zu können. Das bedeute, dass man vor allem auch den nächsten Winter abwarten müsse. Die Gemeinde, so Baumgartner, habe den Auftrag für eine Temperaturaufzeichnung für ein Jahr bereits vergeben.

Eine Optimierung der vergleichsweise neuen Anlage schon zum jetzigen Zeitpunkt schien dem Bürgermeister wie auch verschiedenen seiner Ratskollegen verfrüht. Stattdessen möchte man Aussagen des Planungsbüros, das die Anlage konzipiert hat, zur jetzigen Auslastung und einem möglichen späteren Ausbau- und Optimierungsbedarf hören. Gegen Ende der Diskussion erklärte Florian Scherf von der CSU, man ziehe den Antrag vorerst zurück und wolle einen Bericht von Planungsbüro und Verwaltung abwarten.

© SZ vom 08.05.2018 / RZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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