Schutz des FFH-Gebiets:Diskussion um Dachauer Moos

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Ein seltenes Bild, auch im Dachauer Moos: die Helm-Azurjungfer. (Foto: privat)

Die Regierung von Oberbayern lädt zum Runden Tisch

Von Christiane Bracht, Dachau

Der Schutz des FFH-Gebiets "Gräben und Niedermoorreste Dachauer Moos" soll nun verstärkt vorangetrieben werden. Schon vor zwei Jahren hatte die Regierung von Oberbayern die Bedeutung des etwa 269 Hektar großen Areals in der Münchner Ebene zwischen Dachau, Hebertshausen, Haimhausen, Karlsfeld und Oberschleißheim erkannt. Hier gibt es immerhin die größten Vorkommen der Helm-Azurjungfer, einer in Deutschland und Bayern vom Aussterben bedrohten Libellenart. Außerdem ist das Moos der Lebensraum des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings. Um diese und andere seltene Tier und Pflanzenarten dauerhaft zu erhalten, hatte die Regierung von Oberbayern beschlossen einen Managementplan zu erarbeiten. Dazu mussten zunächst die zahlreichen Gräben und Bäche des ehemaligen Niedermoores inspiziert werden, um eine Bestandsaufnahme zu machen. Fachbehörden wie Forstamt und Wasserwirtschaftsamt haben in den vergangenen zwei Jahren alles erfasst und die Lebensräume der Tier- und Pflanzenarten bewertet, sodass nun die Grundlage für den Managementplan gelegt ist.

Nun soll der zweite Schritt folgen: die Diskussion um geeignete Maßnahmen, damit die seltenen und teils auch bedrohten Tier- und Pflanzenarten weiterhin im Dachauer Moos leben können. Die Regierung von Oberbayern ruft deshalb zum Runden Tisch am Dienstag, 10. April. Neben den Naturschutzbehörden der Landratsämter München und Dachau werden auch die Landeshauptstadt und die Forstverwaltungen daran teilnehmen. Aber auch die Eigentümer sind willkommen, Vorschläge für zweckmäßige Erhaltungsmaßnahmen zu machen und sich an der Diskussion zu beteiligen. Denn 50 Prozent des FFH-Gebiets gehört privaten Eigentümern. Nur wenn es gelingt auch sie mit ins Boot zu holen und für den Schutz der Lebensräume zu sensibilisieren, ist echter Naturschutz möglich. Während der Managementplan für die Behörden Pflichtcharakter haben wird, können die Privateigentümer nicht dazu gezwungen werden, ihn umzusetzen. Für sie ist er freiwillig. Sie sind nur insoweit gebunden, als sie den Zustand des Gebiets für die seltenen Arten nicht verschlechtern dürfen. Dafür werden sie durch Förderprogramme unterstützt. Man hofft nun, dass möglichst viele Eigentümer am Runden Tisch teilnehmen. Er beginnt um 9.30 Uhr im Landratsamt Dachau im großen Sitzungssaal.

© SZ vom 07.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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