Rockbands und Kinderschminken:Ein Fest von Bürgern für Bürger

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In Indersdorf startet am Wochenende das zweite Glonntal-Festival

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Das Logo für das Fest drückt plastisch aus, was die Veranstalter des Glonntal-Festivals antreibt: Ein rotes Herz umrahmt die Indersdorfer Klostertürme. Es geht also um die Liebe zum Ort. Um ein Fest, das eine Herzensangelegenheit für Macher und Besucher ist. Ein Fest von Indersdorfern für Indersdorfer. Das von Marcel Pfeilschifter entworfene Original hängt im Rathaus-Foyer. Bürgermeister Franz Obesser hat sich sofort in das Bild verliebt. Kein Wunder, dass er und die gesamte Gemeinde hinter dem neuen Bürgerfest stehen.

Premiere war im vergangenen Jahr. Das Glonntal-Festival findet am kommenden Samstag nun schon zum zweiten Mal auf dem Jugendfreizeitgelände statt. Ins Leben gerufen hat es Sebastian Jaeger, der für die Jugendarbeit in Indersdorf zuständig ist. Er wollte das kulturelle Leben im Ort bereichern. "Ich habe immer schon ein bisschen neidisch nach Altomünster mit seinem Kneipenfestival und nach Dachau mit seinem Jazz in allen Gassen geschaut", sagt Jaeger. Beide Veranstaltungen sind Mitmachfeste von Bürgern für Bürger. Das müsse doch auch in Indersdorf möglich sein, war Jaeger überzeugt. Kurzentschlossen stellte er die Idee vergangenes Jahr im Jugendausschuss vor. Die Gemeinde war begeistert. Innerhalb von drei Monaten organisierte der Jugendarbeiter das Festival. Mitwirkende zu bekommen, war kein Problem. Sie wurden über Mundpropaganda und die sozialen Medien gefunden. Das Angebot war unterhaltsam und bunt: Mehrere bekannte Bands traten auf, die Niederrother Burschen stellten einen zum Badepool umgebauten Anhänger auf, Abteilungen des TSV Indersdorf stellten sich vor, es gab Grill- und Getränkestände. Etwa tausend Besucher kamen zum ersten Festival.

Heuer scheint die Resonanz noch größer zu sein. 15 Anbieter sind für die zweite Auflage angemeldet. Sieben Bands werden die Besucher von 13 bis 24 Uhr unterhalten. "Wegen der großen Nachfrage mussten wir heuer einige ablehnen", bedauert Jaeger. Die Musik soll in diesem Jahr eine Spur rockiger werden. Dennoch bietet sie ein breites Feld, in dem für jeden etwas dabei sein dürfte. Denn das Festival ist für Besucher aller Altersklassen gedacht. Jaeger erinnert sich an eine Szene im vergangenen Jahr: Eine Besucherin schob einen älteren Mann im Rollstuhl über das Gelände. Das Festival, so Jaeger, sei eine Herzensangelegenheit für den Ort. Es gehe nicht darum, einen großen Reibach zu machen. "Die Leute machen der Idee zuliebe mit." Die Bands erhalten nur eine Aufwandsentschädigung, ein Teil des Verkaufserlöses fließt in die Veranstaltung und die Jugendarbeit. Welchen Stellenwert das Festival mittlerweile in der Gemeinde hat, zeigt auch ein Banner über der Dachauer Straße mitten im Ort. Diese Werbung war bisher Volksfest und Faschingszug vorbehalten. Jaeger: "In diese Liga sind wir jetzt aufgestiegen."

Der Eintritt zum Glonntal Festival ist frei. Mitwirkende: Zweckverband Jugendarbeit (Spielmobil, Getränkestand), Metzgerei Forche (Butcher's Bar, Grillstand), Outback Supporters (Dosenschießen, Bierstand, Steckerlfisch), TSV Indersdorf mit den Abteilungen Baseball, Turnen und Taekwondo, Royal Rangers (Karussell), Burschenverein Niederroth (Bar und Badepool), Jugendrotkreuz (Kinderschminken), Klosterschützen und Pfarrjugend Indersdorf. Die Bands: Moni (Aichacher Mundart), Springstories (Pop, Rock), Hot in the Box (Hiphop), Troubadix Rache (Ska), Headstone (Hardrock), Kandinsky (Alternati ve Rock) und Garden Gang (Punk, Beat und Rock'n'Roll).

© SZ vom 12.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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