Kalsfeld:Warum auch eine Bäckerei auf Facebook sein sollte

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Mit dem Internet kennt sich Fabian Konda aus. Schon vor seiner Ausbildung zum Fachinformatiker hat der 36-Jährige Websites gebaut. (Foto: Toni Heigl)

App-Entwickler Fabian Konda informiert beim Firmennetzwerk "Wir sind Karlsfeld" über die Internet-Präsenz kleiner Firmen.

Von Anna-Sophia Lang

Mit dem Internet kennt sich Fabian Konda aus. Schon vor seiner Ausbildung zum Fachinformatiker hat der 36-Jährige Websites gebaut, seine Karlsfelder Firma fanapptics entwickelt Smartphone-Apps. Nun hat ihn das Firmennetzwerk "Wir sind Karlsfeld" eingeladen. Am Mittwoch, 13. Juli, spricht er über "Social Media für kleine und mittelständische Unternehmen". Beginn ist um 7.30 Uhr im Paulaner Seegarten.

SZ: Sind soziale Netzwerke überhaupt ein Thema für kleine Unternehmen?

Fabian Konda: Durchaus. Sie können genau so wie große Firmen vom eigenen Internet-Auftritt profitieren.

Und wie?

In erster Linie geht es um Marketing, die eigenen Produkte sollen über Internetkanäle verbreitet werden. Dabei kommt es auf die Art des Netzwerks an: Bei Xing und Linkedin ist das Ziel, Kontakte zu knüpfen. Bei Instagram und Youtube wiederum geht es stärker darum, ein eigenes Produkt mit Bildern oder Videos zu vermarkten.

Es kommt also auf die Art des Betriebs an?

Wenn eine Firma sich entscheidet, einen Social-Media-Auftritt aufzubauen, sind drei Dinge wichtig: die Branche, die Zielgruppe und die Produkte. Danach sucht man sich eine Plattform aus.

Zum Beispiel?

Eine Beratungsgesellschaft würde nicht auf Instagram werben, sie würde eher auf Xing oder Linkedin setzen, um Kontakte zu knüpfen. Zu einer Kfz-Werkstatt passen Instagram oder Youtube. Dort könnte man Bilder oder kleine Videos einstellen. Der Klassiker ist Facebook, da können Bäckerbetriebe wie Steuerberatungsgesellschaften eine Seite erstellen. Bilder von der neusten Kuchenkreation funktionieren genauso wie Fachartikel oder Blogeinträge.

Social-Media-Nutzer sind eher jung. Bringt der Auftritt einem Malerbetrieb etwas?

Definitiv. Eine 14-Jährige mit Smartphone ist nicht dessen Zielgruppe, aber ein 35-Jähriger, der eine Wohnung renoviert, schon. Wir sind in einer Generation angekommen, wo das meiste über das Internet läuft. Die Gelben Seiten in gedruckter Form sind ein Auslaufmodell.

Wirkt ein Betrieb professioneller, wenn er in sozialen Netzwerken aktiv ist?

Das kommt darauf an: Wenn die Leute sehen, dass der letzte Post ein Jahr her ist, wirkt das nicht gerade gut. Man sollte also entsprechendes Personal und Budget für einen langfristigen Einsatz einplanen.

Können kleine Betriebe es stemmen, einen Social-Media-Auftritt aufzubauen?

In vielen Betrieben gibt es Auszubildende oder jüngere Mitarbeiter, die IT-affin sind und sich leicht einarbeiten können. Für alle anderen gibt es Fachbücher, Kurse und Vorträge. Man kann auch eine Agentur engagieren. Das kostet zwar Geld, aber damit ist der maximale Nutzen erreichbar.

Und der Zeitaspekt?

So viel Aufwand ist es auch unternehmensintern nicht, eine Social-Media-Präsenz aufzubauen. Man fängt ja nicht mit zehn Plattformen an, sondern sucht sich ein bis zwei raus. Man muss auch nicht zehn Posts pro Woche veröffentlichen, vier bis fünf Beiträge reichen völlig. Und dank verfügbarer Tools geht das sogar automatisiert.

© SZ vom 12.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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