Positive Auswirkung auf den  Arbeitsmarkt der Gemeinde:Aufbruch ins digitale Zeitalter

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Haimhausen könnte bald an das schnelle Internet angeschlossen werden - aber vorher müssen sich insgesamt 40 Prozent der Haushalte dafür anmelden

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Jetzt geht's ums Ganze: Knapp mehr als 30 Prozent der Haimhauser und Ottershauser Haushalte haben sich bereits für das schnelle Internet angemeldet. 40 Prozent müssen es werden, damit der Ort kostenlos an das schnelle Glasfasernetz der Deutschen Glasfaser GmbH angeschlossen wird. Stichtag ist Montag, 7. August. Bernard Peterander, Projektmanager des Telekommunikationsunternehmens in Nordrhein-Westfalen, ist zuversichtlich, dass die Haimhauser auf der Zielgeraden noch zulegen werden.

"Denn wenn die Bürger die Chance jetzt nicht nutzen würden", sagt Peterander, "dann können sie es für lange Zeit vergessen." Wer die Gelegenheit eines Anschlusses nutzen will, kann dies im Servicepunkt der Deutschen Glasfaser in der Haimhauser Hauptstraße 27 noch am Montag von 10 bis 18 Uhr erledigen. In der Tat: Beim Breitbandausbau hat die Gemeinde mächtig Nachholbedarf. Darüber klagen vor allem Bürger, die von Berufs wegen auf ein schnelles Internet und auf die Übertragung großer Datenmengen angewiesen sind. Denn die meisten Haimhauser müssen sich mit gerade einmal mickrigen 16 MB zufrieden geben, die derzeit von der Deutschen Telekom über Kupferkabel zur Verfügung gestellt werden.

Lediglich Anwohner der Hauptstraße können eine Datenübertragungsrate von 50 MB nutzen. Die momentane Situation empfinden viele als äußerst unbefriedigend. Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU) sagt: "Haimhausen ist derzeit für Internet-Arbeitsplätze nicht geeignet." Aber gerade in diesem Bereich befänden sich in der 5000 Einwohner zählenden Gemeinde viele Arbeitsplätze, die auf schnelles Internet angewiesen seien.

Um nicht weiter von der digitalen Entwicklung abgehängt zu sein, haben sich Gemeinde und Deutsche Glasfaser in den vergangenen Monaten kräftig ins Zeug gelegt, um dem Breitbandausbau zu einem Durchbruch zu verhelfen. Felbermeier und Kämmerer Peter Haslbeck setzen dabei auf das Unternehmen Deutsche Glasfaser, das den gesamten Ort auf eigene Kosten mit dem schnellen Internet ausstatten würde - vorausgesetzt 40 Prozent der insgesamt 1700 Haushalte unterschreiben einen auf zwei Jahre befristeten Anschlussvorvertrag. Den Bürgern, sagt Gemeindekämmerer Haslbeck der SZ, bringe dies eindeutige Vorteile. Wer sich jetzt Glasfaser bis ins Haus verlegen lässt, der bekommt den Anschluss komplett kostenlos. Die übliche Anschlussgebühr würde zwischen 700 und 1000 Euro betragen.

Auch Bürgermeister Felbermeier ist von der Aktion überzeugt. "Das ist eine infrastrukturelle Einrichtung, die die Gemeinde nix kostet." Zumal durch eine moderne Technik auch keine äußerlich sichtbaren Bauarbeiten auf den Privatgrundstücken notwendig seien. Das neue digitale Zeitalter in Haimhausen würde den Bürgern Übertragungsraten für Down- und Uploads von 100 MB und aufwärts garantieren. Haslbeck erklärt: "Wer noch kein Glasfaser gehabt hat, der weiß nicht, was schnell ist." Überzeugen kann man sich in Zorneding. Dort hat die Deutsche Glasfaser auch den Ort ans schnelle Internet angeschlossen zu den selben Konditionen wie sie jetzt in Haimhausen angeboten werden.

© SZ vom 07.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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