Petershausen:Ungeliebtes Windrad

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Weißlinger Bürger klagen über Baustellenverkehr

Neuer Ärger um das Windrad, das am Rand des Weißlinger Walds süd-östlich von Petershausen entsteht. Die Windanlage wird zwar auf einem Areal gebaut, das zum Nachbarlandkreis Freising gehört. Doch der Baustellenverkehr belastet auch die Petershausener. Vor allem die Bürger des kleinen Ortsteils Weißling klagen über Schwerverkehr, der durchs Dorf rollt. In der Bürgerfragestunde forderte Anwohner Edmund Fischer: "Könnte man die Ortsdurchfahrt nicht für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen sperren?" Doch Bürgermeister Marcel Fath (FW) musste die Weißlinger enttäuschen. Eine Sperrung sei nicht zulässig, da eine für Lkw nutzbare Umgehung fehle. Für Fahrzeuge mit Überbreite gebe es eine festgelegte Route, aber dass reguläre Baustellenfahrzeuge durchs Dorf fahren, "das können wir nicht verhindern."

Das Windkraft-Projekt bei Weißling, gegen das sich im Umfeld heftiger Widerstand formierte, verursacht seit Monaten Unruhe. Zwar wird jetzt nur eines von ursprünglich geplanten drei Windrädern installiert, das zudem nicht im Landkreis Dachau steht. Doch die Bürger von Weißling sind genervt vom Lkw-Verkehr. Als das Fundament der Windanlage betoniert wurde, "sind 140 Betonmischer raufgefahren", beklagte Fischer in der Bürgerfragestunde des Gemeinderats. Tatsächlich gebe es für den Baustellenverkehr eine verkehrsrechtliche Anordnung der Landkreise Freising und Dachau, bestätigte der Bürgermeister. Danach sollen die Fahrzeuge über die Ortsverbindungsstraße Kollbach-Kammerberg und dann von Süden her zur Baustelle hochfahren. Damit auch überbreite und bis 51 Meter lange Teile der Windanlage durchpassen, wurde entlang der Strecke genügend Freiraum geschaffen. Bis 8. August gilt in Kollbach daher nachts ein beidseitiges Halteverbot an der Ortsdurchgangsstraße.

Doch nicht alle Fahrer hielten sich an die Zufahrts-Regelung, monierte Anwohner Fischer. Der Verkehr rolle auch durch Weißling. Fischer fordert ein Durchfahrtsverbot für Lkw, "unsere Straße muss doch nicht zerstört werden." Doch eine Sperrung sei rechtlich nicht möglich, so der Bürgermeister. Eine Ausschilderung mit "Anlieger frei" sei zwar möglich, bringe aber nichts. Jeder könne ein Anliegen finden, warum er durchfahren müsse. "Das Schild wäre Makulatur." Doch vor finanziellen Folgelasten seien Gemeinde wie Bürger geschützt, so Fath. Rechtzeitig sei ein Beweissicherungsverfahren in Weißling durchgeführt, der Straßenzustand vor Beginn der Bauarbeiten dokumentiert worden. "Wenn es Schäden gibt, wird der Windradbetreiber diese wieder herstellen", so Fath. Definitiv würden kaputtgefahrene Bankette oder ruinierte Straßenbeläge nicht über die Straßenausbau-Beitragssatzung zu Lasten der Anwohner saniert, beruhigte der Bürgermeister die Anlieger.

© SZ vom 03.07.2015 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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