Petershausen:Reise um die Welt

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Karl Kühbandner zählt zu den Initiatoren des Gemischten Chors in Petershausen, der am Samstag Jubiläum feiert. (Foto: Toni Heigl)

Blaskapelle und Gemischter Chor Petershausen feiern Doppeljubiläum

Von Tamara Wenger, Petershausen

110 Jahre, ein stolzes Alter, bei dem es sich lohnt, zurückzublicken. Nur zusammen erreichen die Blaskapelle und der Gemischte Chor Petershausen diese Zahl an Lebensjahren: den Löwenanteil kann das Bläserensemble mit dem 90-jährigen Bestehen beanspruchen, während der Chor 2015 erst sein 20-Jähriges begeht. Zum Doppeljubiläum geben Blasorchester und Chor ein gemeinsames Konzert am Samstag, 17. Oktober.

Für die Historie der Blaskapelle, die 1925 gegründet und von Heimkehrern und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg wiederbelebt wurde, sei insbesondere die Familie Czerny prägend gewesen, erzählt der frühere Chorleiter Karl Kühbandner. Bis vor kurzem war Eckhard Czerny als Vorsitzender des Bläserensembles aktiv. Sein Vater Richard war eine Galionsfigur: zusammen mit Hans Walter hatte er das Blasorchester in den Nachkriegsjahren neu organisiert. Dessen Enkelin Katrin Czerny ist wiederum die derzeitige Leiterin der Blaskapelle. "Große Verdienste" um das Orchester habe sich auch Peter-Rudolph Hackenberg erworben. Er war als Fagottist des Bayerischen Rundfunkorchesters nach Petershausen gekommen. Kühbandner: "Er hat Stil und Charakter der Blasmusik entscheidend beeinflusst."

"Irgendwo auf der Welt" - unter diesem Motto steht die Jubiläumsgala. Eine musikalische Reise in ferne Kontinente, eingebettet in eine rührende Liebesgeschichte erwarte den Besucher, soviel verrät Kühbandner. Dabei soll dieser Titel gleichzeitig ein Charakteristikum der beiden Ensembles darstellen: Einerseits sei die Blaskapelle Petershausen bei allen dörflichen Gelegenheiten ein gern gesehener musikalischer Gast, andererseits habe die Truppe bereits ferne Länder und Kontinente bereist und Auftritte in Togo, China oder Hawaii absolviert.

Für den Gemischten Chor habe der seit 2010 aktive Chorleiter, der deutsch-tschechische Dirigent und Komponist Roman Z. Novak, in gewisser Weise neue Welten eröffnet: "Für uns ist das eine große Chance, mit tschechischen Musikern zusammenzuarbeiten", sagt Kühbandner. Bedingt durch eine Partnerschaft mit dem tschechischen Traditionschor Hlahol sind Auftritte der Petershausener in Prag keine Seltenheit. Zudem habe sich unter der neuen Leitung auch das gesangliche Repertoire des Chores erweitert.

Über Nachwuchsprobleme könne sowohl die Blaskapelle als auch der Chor nicht klagen. Rund 70 aktive Mitglieder zählt das Bläserensemble aktuell, beim Gemischten Chor Petershausen engagieren sich etwa 30 Sängerinnen und Sänger. Die Blaskapelle könne stolz auf ihre sehr aktive Jugendarbeit sein. Die kleinen Nachwuchstalente treten in Petershausen sogar mit dem eigens etablierten Kinderblasorchester auf. Für die Zukunft wünscht Kühbandner sich, dass Novak "dem Chor noch lange erhalten bleibt" und der Sängerkreis weiterhin seine internationalen Kontakte pflegen kann.

Das Jubiläumskonzert findet am Samstag, 17. Oktober, von 20 Uhr an, in der Mehrzweckhalle Petershausen statt. Karten gibt es zum Preis von 12 Euro bei der Buchhandlung "lesen und schreiben" und der Drogerie Hecht.

© SZ vom 15.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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