Petershausen:Ehre, wem Ehre gebührt

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Petershausen verleiht wieder eine Bürgermedaille

Im Ziel war man sich einig, dennoch diskutierten die Petershausener Gemeinderäte ausgiebig darüber, wie ehrenamtliches Engagement künftig stärker öffentlich gewürdigt und geehrt werden soll. Ergebnis der Debatte: Die Bürgermedaille, die nach ihrer Einführung 1998 nur bis 2000 verliehen wurde und danach in Vergessenheit geriet, soll wieder aktiviert und künftig jährlich an verdiente Petershausener vergeben werden. Schon im Dezember 2015 sollen engagierte Bürger geehrt werden. Parallel dazu wird der Sozialausschuss des Gemeinderats eine Leitlinie erarbeiten, um das Ehrenamt künftig auf noch vielfältigere Weise zu unterstützen, zu fördern und auch zu würdigen.

Mit der Bürgermedaille verfügt Petershausen schon über eine - wenn auch kurze - Tradition, um engagierte Menschen aus der Gemeinde öffentlich zu ehren. "Leider wurde das vernachlässigt", sagte Gemeinderat Josef Gerer (CSU), dessen Fraktion eine Wiederbelebung der Auszeichnung beantragt hat. Gerade jetzt, da langsam eine ganze Generation älterer Vorstandsmitglieder und Aktiver aus Vereinen ausscheide, und andererseits junge Leute nur schwer für die Nachfolge zu gewinnen seien, müsse die Gemeinde sich stärker engagieren. "Als Anerkennung wollen wir die Bürgermedaille wieder aufleben lassen", so Gerer. Ein Gedanke, den die beiden anderen Fraktionen im Gemeinderat voll unterstützen. "Ohne Ehrenamt läge auch das kulturelle Leben brach", betonte SPD-Fraktionssprecher Rolf Trzcinski. Während sich Margarete Scherbaum (FW) fragt, ob eine Medaille wirklich noch zeitgemäß sei, hält Gerhard Weber (CSU) diese Form der Ehrung durchaus für eine schöne symbolische Auszeichnung. Einstimmig votierte der Rat dafür, die Bürgermedaille bereits heuer erstmals wieder zu verleihen. Die bestehende Satzung, die diese Vergabe regelt und recht allgemein gehalten ist, wird der Gemeinderat in der Juli-Sitzung zeitgemäß anpassen. Schon jetzt ist die Öffentlichkeit aufgefordert, geeignete Bürger zu nominieren.

Aber mit einer Bürgermedaille, die naturgemäß jährlich nur wenige Petershausener erhalten können, soll es nicht getan sein: Um Vereine, dezidiert aber auch weniger starr organisierte Gruppen, Organisationen und Initiativen in ihrer Arbeit zu unterstützen und zu fördern, wird in der Gemeinde eine Ansprechperson als "Kümmerer" benannt. Diese Aufgabe soll die neue Mitarbeiterin im Bürgermeister-Büro, Elvira Führer, übernehmen, sagte Bürgermeister Marcel Fath (FW). Um das Engagement zu würdigen, sollen auf Anregung der Freien Wähler weitere Formen der Ehrung gefunden werden. Die Antragsteller denken an offizielle Empfänge, an Gutscheine aber auch schlicht an mehr Information über Vergünstigungen wie die Ehrenamtskarte, die bereits bestehen. Die neue "Leitlinie Ehrenamt" wird der Sozialausschuss des Gemeinderats gemeinsam mit Verwaltung und Sprechern der Vereine ausarbeiten.

© SZ vom 01.07.2015 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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