Odelzhausen:Ausbau der Kläranlage wird verschoben

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Die Kapazität der Kläranlage in Odelzhausen soll vorläufig nicht verdoppelt werden. Sie wird zunächst auf 12 000 Einwohner ausgelegt. (Foto: Toni Heigl)

Dank der Maßnahmen von Gewerbebetrieben, die ihr Abwasser einleiten, ist die Belastung der Anlage erheblich gesunken.

Von Renate Zauscher, Odelzhausen

Über eine erfreuliche Entwicklung der Kläranlagensituation in Odelzhausen hat Bürgermeister Markus Trinkl (Parteifrei) dem Gemeinderat berichtet. Demnach ist die Belastung ganz erheblich gesunken. Die Kläranlage müsse deshalb fürs erste nicht auf die eigentlich geplante Größe für 16 000 Einwohner - im Fachjargon sind es sogenannte Einwohnergleichwerte - ausgebaut werden. Statt dessen werde ein Kapazitätsumfang für 12 000 vorerst ausreichen. Sein Fazit: Die Gemeinde könne weitere Ausbauschritte auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.

Zweierlei dürfte zum Rückgang der Belastung beigetragen haben: Zum einen die intensiven Kontrollen der gewerblichen und industriellen Einleitungen, die in den vergangenen zwei Jahren erfolgt sind, und zum anderen Maßnahmen, die auf Druck der Gemeinde hin von den einleitenden Gewerbeunternehmen innerhalb der Betriebe umgesetzt wurden. "Wir haben alles kontrolliert, was nur irgendwie kontrolliert werden kann", sagte Trinkl in der Sitzung, "alle Produktionsabläufe überprüft und geschaut, was im Abwasser drin ist."

Klärschlammbehandlung wäre nicht wirtschaftlich

Die vorhandene Kläranlage ist auf 8000 Einwohnergleichwerte ausgelegt und sollte auf die doppelte Größe ausgebaut werden. Auf Grund der jetzigen Belastungssituation - sie liegt im Mittel bei 8000 bis 9000 - ist eine solche Ausbaugröße laut Markus Trinkl derzeit aber weder nötig noch sinnvoll. Eine Reihe von Ausbaumaßnahmen ist nach dem Bericht des Bürgermeisters bereits im vergangenen Herbst erfolgt. So ist ein höhenverstellbares Bauwerk im Klärbecken mittlerweile in Betrieb gegangen. Ein Vorklärbecken und ein Primärschlammpumpwerk wurden zwar baulich errichtet, nicht jedoch deren maschinentechnischer Teil.

Bei einem Gespräch mit Vertretern des Wasserwirtschaftsamts, des beauftragten Ingenieurbüros und der Gemeinde war im Januar dieses Jahres über das weitere Vorgehen beraten worden. Von Seiten der Planer sei, so Trinkl, vorgeschlagen worden, sich vorerst auf eine Ausbaugröße von 12 000 Einwohnergleichwerten zu beschränken und beim Wasserwirtschaftsamt einen Antrag auf die entsprechende Änderung des Wasserrechtsbescheids zu stellen. Einig sei man sich gewesen, dass angesichts der rückläufigen Belastungssituation die ursprünglich vorgesehene anaerobe Klärschlammbehandlung wirtschaftlich nicht darstellbar sei. Entsprechende Investitionen könnten deshalb zunächst zurückgestellt werden. Mittelfristig solle jedoch die Planung für die Klärschlammfaulung einschließlich der Gaserzeugung und -nutzung aufgenommen werden, um im Bedarfsfall bei Überschreitung der Kapazitätsgrenze von 12 000 Einwohnergleichwerten rasch handeln zu können. Vorübergehend sei bei einer solchen Kapazitätsüberschreitung auch ein Abtransport des Klärschlamms denkbar. Der Gemeinderat beschloss die vorgeschlagene Übergangslösung einstimmig.

© SZ vom 10.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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