Odelzhausen flirtet mit Amelia:Verliebt in Italien

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Das Organisationsteam für eine Partnerschaft hofft auf Unterstützung (von links): Nicole und Ulrich Reber sowie Roland Riedel. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Odelzhausen strebt eine Partnerschaft mit der umbrischen Stadt Amelia an, zu der bereits Kontakte bestehen. Jetzt soll ein Verein gegründet werden, der die offiziellen Bande im August besiegeln soll

Von Horst Kramer, Odelzhausen

Roland Riedel und Magdalena Trinkl sind Italienfans. "Ich bin schon als Kind mit meinen Eltern regelmäßig über die Alpen gefahren", berichtet Riedel. Trinkl erzählt ebenfalls von zahlreichen Urlaubsfahrten der Familie. Eine Leidenschaft, die sich wohl auch auf ihren Sohn Markus übertragen hat - er ist seit 2014 der Bürgermeister von Odelzhausen. Die Riedels wie die Trinkls gehören zu einem Kreis, der sich an diesem Dienstag, 20. Februar, um 19.30 Uhr im Bräustüberl der Schlossbrauerei Odelzhausen treffen will. Sie wollen einen Verein aus der Taufe heben, der die seit Jahren angestrebte Partnerschaft mit der umbrischen Stadt Amelia auf die Beine stellen will. Der Gemeinderat gab dazu kürzlich seinen Segen. "So eine Partnerschaft muss von den Bürgerinnen und Bürgern gelebt werden", sagte Bürgermeister Trinkl in der Sitzung.

Riedel kandidiert für den Posten des Vereinsvorsitzenden. Sein Stellvertreter könnte Alessandro Iacocagni werden, der Sohn von Elia Iacocagni - ein gebürtiger Amelianer, der sich vor einem halben Jahrhundert in Odelzhausen niedergelassen hat. Iacocagni senior wirbt seit Jahren für eine Kooperation zwischen seinen beiden Heimatorten. Tatsächlich ist schon viel geschehen. Delegationen beider Kommunen besuchten die Partnergemeinden in spe. Die Realschulabsolventen des jüngsten Jahrgangs machten bei ihrer Abschlussfahrt einen Abstecher in die künftige Partnerstadt. Zwei Köchinnen aus Amelia veranstalteten im Herbst in Odelzhausen einen bestens besuchten Kochkurs.

Daran will der neue Verein anknüpfen. "Wir könnten den Menschen in Amelia zeigen, wie man einen Schweinsbraten mit Knödel zubereitet", erklärt Magdalena Trinkl mit einem Augenzwinkern. Riedel, ein gebürtiger Allgäuer, verspricht, den Italienern die Geheimnisse der Kässpatzen-Zubereitung nahezubringen. Mit den italienischen Weinen könne man freilich nicht konkurrieren, geben beide zu, aber es gebe ja "hervorragendes heimisches Bier".

Auf dem Monatsmarkt im April hofft der Verein, einen Stand mit Produkten aus Umbrien präsentieren zu können. Für den August ist die Fahrt einer offiziellen Abordnung nach Amelia geplant, um dort die Partnerschaftsurkunde zu unterzeichnen.

Doch das ist erst der Anfang. "Wir können uns auch vorstellen, Kooperationen mit weiteren Kommunen vorzubereiten", erklärt Riedel, "zum Beispiel aus Frankreich". Ein internationaler Horizont sei gerade für die junge Generation am Ort ein großer Vorteil, meint Magdalena Trinkl. Wie viele Odelzhausener sich am Dienstag dann zur Vereinsgründung einfinden werden, wissen sie nicht. "Wir hoffen auf möglichst viele."

© SZ vom 19.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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