Höfa:Begehrtes Bauland in Odelzhausen

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Die Gemeinde plant im Ortsteil Höfa ein großes Wohngebiet - das Landratsamt mahnt, den Bedarf zu begründen.

Von Horst Kramer, Odelzhausen

Die Gemeinde Odelzhausen ist auf Wachstumskurs, seitdem Markus Trinkl (parteifrei) vor drei Jahren den Rathausstuhl erobert hat. Sowohl, was die Gewerbeansiedlung angeht, als auch beim Wohnungsbau. Kritik an letzterem kann der junge Bürgermeister nicht nachvollziehen - insbesondere, wenn sie aus dem Landratsamt kommt und das neue Wohngebiet im Odelzhausener Ortsteil Höfa betrifft.

Denn im laufenden Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans monieren die Beamten in ihrer Stellungnahme: "Die Begründung des Bedarfs ist bis dato nicht schlüssig dargestellt." In der jüngsten Gemeinderatssitzung merkte Bürgermeister Trinkl dazu an: "Wir haben für fünfzig Bauplätze bisher 140 Anfragen erhalten. Wir können nicht einmal die Nachfrage der Einheimischen abdecken." Schon vor einem Jahr habe die Gemeinde dargelegt, dass ein erheblicher Bedarf an Wohnbauland aufgrund der demographischen Entwicklung in der Gemeinde gegeben sei, so Trinkl, das müsste im Amt eigentlich bekannt sein.

Kreisbaumeister Georg Meier wiegelt ab: "Unsere Anmerkung ist weniger als Kritik denn als Hilfestellung zu verstehen." Seinem Amt gehe es nur darum, einen Nachweis des Bedarfs schlüssig und schriftlich dokumentiert zu haben. Er verweist auf die Bodenschutzklausel im Baugesetzbuch, die vor fünf Jahren novelliert wurde und in der der Gesetzgeber zum "sparsamen und schonenden Umgang" mit Grund und Boden verweist. "Wenn der Bedarfsnachweis nicht schlüssig begründet ist, dann kann die ganze Planung durch eine Normenkontrollklage zu Fall gebracht werden."

"Verkehrsprobleme sehe ich in Odelzhausen immer"

Rathauschef Trinkl sieht kein Problem darin, diesen Nachweis zu führen: "Die letzten Baugebietsausweisungen gab es in den Jahren 2003 und 2007. Seitdem ist nichts mehr passiert." Viele seiner Altersgenossen suchten mittlerweile händeringend nach Baugrund oder Wohnungen, berichtet der 34-Jährige. Vom Siedlungsdruck aus München ganz zu schweigen. In der kommenden Woche hat Trinkl einen Abstimmungstermin im Landratsamt mit Kreisbaumeister Georg Meier und Baurechtsleiter Alexander Krug vereinbart. "In den A 8-Gemeinden ist ohne Zweifel eine gewisse Dynamik vorhanden", kommentiert Meier vorab. Im Höfaer Neubaugebiet werden nach Einschätzung der Odelzhausener Verwaltung in den nächsten Jahren zwischen 250 und 300 Neubürger leben, darunter viele junge Familien mit Kleinkindern.

Nicht nur in Höfa entstehen neue Wohnungen, sondern auch auf dem früheren Areal eines Autohauses: Hier plante der Besitzer ursprünglich 15 Wohn- und zehn Gewerbeeinheiten; letztere werden nun in sechs Wohnungen und drei Büroflächen umgeplant. Dereinst werden hier zwischen achtzig und neunzig Neu-Odelzhausener leben können. Am anderen Ende der Ortschaft, gegenüber dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr, hat ein Grundbesitzer Planungen für fünf Wohnhäuser eingereicht, darunter zwei Gebäude mit jeweils sechs bis acht Wohnungen. Trinkl schätzt, dass hier einmal "langfristig" rund neunzig Menschen eine Heimat finden werden..

Eine Entwicklung, die der Zweite Bürgermeister Johann Heitmair (CSU) ausdrücklich begrüßt: "Das ist genau die Binnenverdichtung, die überall gefordert wird." Der Ortssprecher für Taxa, Edgar Hiller, hakte nach: "Kann das nicht zu Verkehrsproblemen führen?" Trinkls augenzwinkernde Replik: "Verkehrsprobleme sehe ich in Odelzhausen immer." Er hofft indes, dass die geplante Nordumgehung des Ortes samt der zusätzlichen Autobahnauffahrt bei Hadersried zu erheblichen Entlastungen im Binnenverkehr führen wird.

© SZ vom 22.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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