Odelzhausen:Auf die Ortsmitte kommt es an

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Odelzhausens Bürgermeister Markus Trinkl will die Empfehlungen der Experten rasch umsetzen. (Foto: Toni Heigl)

Einzelhandelsgutachten bescheinigt Odelzhausen noch großes Potenzial

Von Renate Zauscher, Odelzhausen

Die Chancen, dass Odelzhausen wieder zu dem wichtigen Kleinzentrum wird, das es über die Jahrhunderte war, stehen gut, weil im Umland bis hin nach Eurasburg oder Adelzhausen entsprechende Einzelhandelsstrukturen fehlen. Zu diesem Ergebnis kommt das Gutachten des Beratungsbüros Cima, das die Gemeinde in Auftrag gegeben hat; Odelzhausen habe großes Potenzial, was die Verbesserung der Einzelhandelssituation angehe. Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) zeigt sich entschlossen, die Chancen zu nutzen und die Empfehlungen des Beratungsbüros rasch umzusetzen.

Nach Haushaltsbefragungen und Befragungen in den Läden wurden die Kaufkraftströme untersucht. Am Dienstag fand die Abschlussveranstaltung statt, bei der Cima-Mitarbeiter Christian Hörmann Empfehlungen für künftiges Handeln gab. Die Ausgangslage ist gut: Darin waren sich Markus Trinkl und Christian Hörmann einig. So hat sich der Leerstand von Geschäftslokalen, der noch vor einem Jahr Anlass zur Sorge gegeben hatte, inzwischen drastisch verringert, gleichzeitig sind neue Wohn- und Geschäftshäuser in Ortskernlage geplant. "Wir sind im Zentrum gut aufgestellt und haben eine tolle Mischung von Geschäften", erklärte der Bürgermeister. "Darauf kann man weiter aufbauen". So hätte sich neuerdings unter anderem ein Steuerberater niedergelassen, ein Gardinenladen sei eröffnet worden, dazu komme ein Sanitätsfachgeschäft, eine medizinische Fußpflegepraxis und ein Hundefriseur.

"Die Situation ist als sehr stabil einzuschätzen", sagt auch Christian Hörmann, dennoch gelte es, den Ortskern weiter zu stärken. Als mögliche Maßnahme empfahl er, unbedingt die staatlich geförderte Ortskernsanierung fortzuführen und die "Sichtbarkeit" der Ortsmitte von der Hauptstraße durch bauliche Maßnahmen und Beschilderung zu verbessern. Auch ein Wochenmarkt würde die Ortsmitte beleben, lautete seine Empfehlung, ebenso wie Pläne der Gemeinde, im Bereich der Glonnaue Freizeitmöglichkeiten zu schaffen. Attraktiver sollten auch die Einkaufsmöglichkeiten am Ortsrand im Gewerbegebiet werden, wo nicht nur Odelzhausener sondern auch viele Kunden aus dem Umland in einem Edeka-Geschäft und einem Lidl für den täglichen Bedarf einkaufen. Christian Hörmann und seine Mitarbeiterin Katharina Menz haben bei der Berechnung vorhandener beziehungsweise ab- oder auch zufließender Kaufkraft noch erhebliches "offenes" Potenzial festgestellt. Dieses Potenzial könnte durch größere Verkaufsflächen, vor allem auch durch die Ansiedlung eines Drogeriemarktes genutzt werden.

In der Ortsmitte selbst gibt es keinen geeigneten Standort für den Neubau eines Lebensmittelmarktes, wohl aber im Norden des Gewerbegebiets gegenüber des Edeka-Markts. Laut Markus Trinkl wäre es denkbar, die beiden vorhandenen Märkte hier neu anzusiedeln, entsprechendes Interesse sei vorhanden. Die Märkte könnten über vorhandene Fußwege an den Ort angebunden werden. Trinkl erklärte, dass sich der Gemeinderat in allernächster Zeit mit dem Thema beschäftigen werde; Gespräche mit staatlichen Stellen und den Grundbesitzern sollten folgen.

Da wegen eines Kommunikationsfehlers im Rathaus die Veranstaltung in der Schule nicht öffentlich angekündigt war, fand sie vor nur sehr kleinem Publikum statt. Von diesem kamen allerdings viele interessierte Nachfragen zum Thema.

© SZ vom 13.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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