Musikfestival:Seemannslieder und Popsongs

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Beim sechsten "Ostival" treten fünf Bands unterschiedlichster Musikstile auf. Mit Eigenkompositionen und Klassikern locken sie mehr als 100 Besucher ins Adolf-Hölzel-Haus.

Von Jeannette Oholi, Dachau

Bereits zehn Minuten vor dem offiziellen Beginn sind alle Tische im Adolf-Hölzel-Haus besetzt. Zwei Kellner laufen von Tisch zu Tisch und versorgen die Besucher mit Getränken und griechischem Essen vom Restaurant nebenan. Es herrscht eine gemütliche Atmosphäre. Als Piraten verkleidete Männer und Frauen bewegen sich barfuß durch den Saal. Um 19 Uhr bilden sie einen engen Kreis und geben eine Art Schlachtruf von sich. Als Band "Deichsegler" eröffnen sie das Musikfestival Ostival, das bereits zum sechsten Mal in Dachau-Ost stattfindet.

Das Publikum ist bunt gemischt. Es ist jedes Alter vertreten und auch Familien haben den Weg zum Ostival gefunden. Das Ostival scheint nicht nur im Viertel bekannt zu sein, sondern auch darüber hinaus Interesse zu wecken. Während Nachtschwärmer den Samstagabend sonst oft in der Altstadt verbringen, zieht das Festival viele von ihnen nach Dachau-Ost. Die Konzertbesucher kommen aber auch aus dem Dachauer Umland und vereinzelt sogar aus München. Viele Gäste waren bereits mehrere Male beim Ostival und kommen immer wieder gerne. Um Gäste anzulocken, wird neben der Werbung mit Plakaten auf Mundpropaganda gesetzt.

Ein Konzertbesucher ist alleine gekommen, weil seine Arbeitskollegin in der Band "Deichsegler" mitsingt. Eine andere Konzertbesucherin erzählt davon, dass die Schwester ebenfalls in derselben Band Querflöte spielt. Wieder ein anderer ist mit seiner eigenen Band vor ein paar Jahren selbst aufgetreten und kommt seitdem als Besucher immer wieder gerne.

Ehrenamtliche organisieren das Festival, Besucher können spenden

Ein besonderes Merkmal der Veranstaltung ist, dass das Ostival auf engagierter ehrenamtlicher Arbeit basiert. Es kostet keinen Eintritt, die Konzertbesucher können aber Geld spenden. Auch die fünf Bands treten an diesem Abend ohne Honorar auf.

Die Planungen für das Ostival starteten bereits im vergangenen Winter. Veranstalter ist der Verein Bürgertreff Ost. Stefan Potrykus und seine Frau Kerstin haben den Konzertabend mit viel Leidenschaft und ohne Bezahlung mitorganisiert. Stefan Potrykus hatte mit 120 bis 150 Konzertbesuchern gerechnet. Tatsächlich sind es wohletwas mehr als 100. Einige der Konzertbesucher sind zum Anfang des Festivals gekommen, verlassen die Veranstaltung aber nach den Auftritten von ein paar Bands wieder. Dafür kommen zu später Stunde neue Konzertbesucher hinzu. Es gibt immer wieder neue Gesichter zu entdecken und die Bands bieten ein breites Repertoire an Musikstilen. "Deichsegler" spielen Seemanns- und Piratenlieder, die Bands "Saitensteiger", "Danger Birds" und "Sixtonic" heizen dem Publikum mit Eigenkompositionen und Coversongs aus den Bereichen Rock und Pop ein und bringen die Konzertbesucher zum Tanzen.

Bis zum Ende der Veranstaltung bleibt die Stimmung ausgelassen

Zum Abschluss des Abends tritt die fünfköpfige Band "Owing to the rain" auf, die manchen Besuchern durch ihren Auftritt auf dem diesjährigen Plug'n'Play bekannt sein dürfte. Die Band gibt auch an diesem Abend auf der vergleichsweise kleinen Bühne wieder alles und wird ihrem Ruf als vielseitige und spannende Gruppe erneut gerecht. Vor allem die Jüngeren im Publikum bejubeln die Band, aber auch die Älteren werden von "Owing to the rain" mitgerissen. Sänger Philip Donath sucht den Kontakt zu seinem Publikum, springt von der Bühne und bewegt die begeisterte Menge zum Mitsingen.

Bis zum Ende des sechsten Ostivals bleibt die Stimmung ausgelassen. Der Konzertabend ist wieder einmal ein Erfolg. Gemessen an der Größe mag das Ostival anderen Musikfestivals unterlegen sein. Doch es ist die hohe Qualität der Bands und der Künstler, die zum Zusammenkommen einlädt und Musikfans unterschiedlichster Stile und Richtungen einen gelungenem Abend bereitet.

© SZ vom 07.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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