Markt Indersdorf:Ermittlungen ohne Ergebnis

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Ein Lokal, das in Markt Indersdorf sehr beliebt ist: Das griechische Restaurant "Bei Dimi" am Kloster. (Foto: sto)

Ein lebensgefährlicher Anschlag: Die Polizei findet keine Hinweise auf den Täter, der im Keller eines griechischen Restaurants Feuer gelegt hat.

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Der Fall einer Brandstiftung im Keller eines griechischen Restaurants in Indersdorf kann vermutlich nicht aufgeklärt werden. Die Dachauer Polizei hat ihre Ermittlungen abgeschlossen, doch konkrete Hinweise auf einen Täter haben sich nicht ergeben. Die Beamten fanden keine verwertbaren Spuren am Tatort. Auch die Vernehmungen von Hausbewohnern blieben ohne Ergebnis.

Die Ermittlungen konzentrierten sich auf die Nachbarn, weil die Gastwirtsfamilie seit Jahren über Anfeindungen klagt. "Wir haben alle wesentlichen Personen befragt, doch es gibt keinen konkreten Tatverdacht", sagt Polizeisprecher Michael Richter.

Der Brand im Keller des griechischen Lokals "Bei Dimi" wurde in der Nacht vom 3. auf 4. Juni gelegt. Unbekannte zündeten einen in einem Pappkarton verpackten Sonnenschirm an, der im Flur des Kellers lag. Schnell entwickelte sich starker Rauch, der über das Treppenhaus in eine darüber liegende Wohnung stieg. Dort schlief der Schwager des 38-jährigen Lokalbesitzers Dimitrios Poultidis mit seinen drei Kindern. Sie erlitten leichtere Rauchvergiftungen und mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Die Bewohner hätten ersticken können

Dass niemand schwerer verletzt wurde, ist nur glücklichen Umständen zu verdanken. Die Schwester des Lokalchefs bemerkte den Brand, als sie gegen halb drei Uhr nachts nach Hause kam. Zu diesem Zeitpunkt war das Treppenhaus schon stark verqualmt. Die Frau bat einen Nachbarn, der am Fenster stand, Polizei und Feuerwehr zu alarmieren. Dann lief sie zu ihrer Wohnung hinauf und weckte ihren schlafenden Mann und die Kinder. Sie alarmierte auch ihren Bruder, der in der benachbarten Wohnung schlief. "Wenn meine Schwester nicht gekommen wäre, wären wir vielleicht alle erstickt", sagt Dimitrios Poultidis.

Nach seinen Worten gab es mit einigen Hausbewohnern Probleme, seit er das Lokal im Jahr 2002 übernahm. Mal beschwerten sie sich über die Kinder der Gastwirtsfamilie, die auf dem Spielplatz hinter dem Wohnhaus tollten, mal gab es Klagen über den Lärm von der Freischankfläche. Der Lokalbesitzer spricht auch davon, dass Autos der Familie zerkratzt und neu angeschaffte Tische für den Außenbereich mit Zigaretten verschmort wurden. "Es gab nie Ruhe", klagt Poultidis.

"Ohne Sachbeweise wird es schwierig"

Laut Polizei ergaben die Vernehmungen der Hausbewohner aber keinen konkreten Tatverdacht. "Alle sagten, dass es keinen Streit gibt", fasst Polizeisprecher Richter das Ergebnis zusammen. "Ohne Sachbeweise wird es dann schwierig."

Die Akten gehen jetzt zur Staatsanwaltschaft. Sie ermittelt wegen Sachbeschädigung, weil der Brand keine wesentlichen Gebäudeteile zerstört hat.

© SZ vom 26.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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