Liberale im Aufwind:Phoenix aus der Asche

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Frank Sommerfeld kandidiert für die FDP bei der Landtagswahl. (Foto: oh)

Jahrelang dümpelte die FDP im Landkreis dahin, doch jetzt will sie in den Gemeinden wieder Fuß fassen

Von Christiane Bracht, Karlsfeld/Dachau

Die Liberalen wollen wieder zu alter Stärke zurückfinden. Nachdem sie nun jahrelang von der Öffentlichkeit wenig beachtet vor sich hindümpelten, erfährt die Partei nun neuen Aufschwung. Etwa 60 Mitglieder hat die FDP im Landkreis Dachau inzwischen und es vergeht kaum eine Woche, in der nicht neue dazukommen, freut sich der Kreisvorsitzende Christian Ludwig Stangl. So viel Zuspruch soll natürlich genutzt werden und so arbeiten er und sein Team derzeit an der Etablierung der Partei in einzelnen Gemeinden. An diesem Mittwoch wird sich die FDP in Karlsfeld wieder neu gründen. Wer Interesse hat mit dabei zu sein, kann um 19 Uhr ins Restaurant Paralia (Hochstraße 67) kommen und über die Themen der Zukunft debattieren. Aktive sind erwünscht. An diesem Abend wird ein Vorstand gewählt.

Neu ist ein Ortsverband in Karlsfeld nicht. 1979 wurde der erste gegründet, 1998 löste er sich wieder auf, denn laut Satzung müssen mindestens fünf FDP-Mitglieder im Ort sein, um den Verband aktiv zu halten. 2003 unternahm die Partei einen erneuten Anlauf. Franz Koppold, der zuvor schon im Vorstand aktiv war, übernahm die Leitung, doch so richtig aktiv wurden die Liberalen auch in den Folgejahren nicht. Nach schweren Querelen auch auf Kreisebene löste sich der Verband vor etwa zehn Jahren wieder auf. Nun soll er aber wie Phönix aus der Asche auferstehen. Neue, zum Teil auch junge Leute wollen das Heft in die Hand nehmen. Andreas Schmohl, der gerade vom Kreisverband als Listenkandidat für die Landtagswahl gekürt worden ist, will aktiv werden. Der 46-Jährige ist erst seit einigen Monaten Parteimitglied. Unterstützung wird er von Koppold erhalten, der vor zwei Jahren für seine 40-jährige Treue zur Partei geehrt wurde. Mit Sorge betrachte man die städtebauliche Entwicklung im Münchner Norden, die sicher auch Auswirkungen auf Karlsfeld haben werde, erklärt Stangl. Da sei ein Ortsverband wichtig, um politisch Einfluss nehmen zu können. Ziel ist natürlich auch bei der Kommunalwahl 2020 in den Gemeinderat einziehen zu können, sagt der Kreisvorsitzende.

Auch in Petershausen soll ein Ortsverband gegründet werden

Die FDP will sich aber nicht allein auf Karlsfeld konzentrieren, auch in Petershausen soll Ende Februar ein Ortsverband neu gegründet werden. Auch dort gab es schon einmal einen. Und seit neuestem denken die Liberalen auch über einen in Altomünster nach. Eine Initiative will das Vorhaben noch dieses Jahr angehen.

Gewappnet ist die FDP aber auch für die bevorstehende Landtagswahl. Als Direktkandidat wird der Dachauer Orthopäde Frank Sommerfeld antreten. Sein Themenschwerpunkt ist natürlich die Gesundheit und auch die Amper-Klinik, mit deren Problemen er "bestens vertraut" ist. Außerdem will sich der 51-Jährige um den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen Wirtschaft und Digitalisierung kümmern. Der Listenkandidat Schmohl tritt indes vor allem für die Gleichstellung von Vätern und Müttern ein. Er ist promovierter Chemiker und "Teilzeit-Hausmann". Im Landtag würde er sich gerne für einen Familienbeauftragten einsetzen.

Für den Bezirkstag wird der 27-jährige Lukas Brunner aus Petershausen antreten. Er ist gelernter Bankkaufmann. Schon aufgrund seines Alters erhofft sich die Partei, dass er frischen Wind in die Politik bringt. Seine Themen sind: modern ausgestattete Schulen, verbesserte kulturelle Angebote, umweltverträgliche Steuerung der wachsenden Verkehrsströme und dass nicht jeder freie Flecken mit Wohnungen bebaut wird.

© SZ vom 31.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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