Konzert in der Kulturschranne:Heimat Dachau

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Wenn Christina Martin in der Kulturschranne singt, entsteht eine fast freundschaftliche Atmosphäre

Von Jeannette Oholi, Dachau

Die Harmonie zwischen Christina Martin und ihrem Ehemann Dale Murray ist unübersehbar. Die beiden sind nicht nur als Paar, sondern auch als Musiker eine Einheit. Auf der Bühne stimmen sie ihre Akkorde mit Blicken aufeinander ab. Dale Murray ist Martins Begleiter, den sie ihrem Publikum eigentlich nicht mehr vorstellen braucht, da es kaum Auftritte gibt, bei denen "er nicht an meiner Seite" ist, wie Martin sagt.

Am Freitag kehrte die kanadische Singer-Songwriterin Christina Martin für ein Konzert in die Kultur-Schranne der Stadt Dachau zurück, in der sie bereits zweimal als "artist in residence" für ein halbes Jahr lebte. Seitdem kommt Christina Martin mit Band oder als Zweierformation mit Dale Murray jedes Jahr nach Dachau zurück.

Immer wieder sucht Christina Martin zwischen den einzelnen Liedern durch kleine Gespräche und Geschichten den Kontakt zu ihrem Publikum. Dachau ist für sie zu einem wichtigen Ort geworden. Als Stipendiatin der Stadt Dachau war es für sie jedesmal der Ausgangspunkt für Tourneen durch Europa. Martin hat eine enge Verbindung zu Dachau und kennt Geschichten und Legenden. So auch jene von Emil, dem Krokodil, das im Karlsfelder See verschwunden sein soll. Dachau ist für die Musikerin Heimat geworden, wie sie betont. Für das Konzert in der Kultur-Schranne habe sie ihr Zuhause in Kanada verlassen und sei nach Dachau, ihrer "Heimat in Bayern", gekommen.

Christina Martin singt an diesem Abend Lieder von ihren vier bisher erschienen Alben. Die Songs, die sich auf ihrem neuesten Album "It'll Be alright" befinden, hat Martin in Dachau und auf der Tour durch Europa geschrieben. Alle Lieder klingen sehr ehrlich und authentisch. Sie erzählen von Liebe, Trauer, Glück und Verlust. In der Kultur-Schranne entsteht schnell eine vertrauliche und warme Atmosphäre. Die zierliche Christina Martin füllt nicht nur mit ihrer großen Stimme, sondern auch mit ihrer einnehmenden Persönlichkeit den Raum aus.

Nachdem die bisherigen Schrannenpächter ihren Vertrag zum Ende des vergangenen Jahres gekündigt hatten, musste die Stadt bei der Bewirtung improvisieren. Das Catering hatte sie bei Andreas Theilich vom Thoma-Haus bestellt. So soll es bis auf weiteres auch bei den folgenden Konzerten sein. Eine gute Idee: Am Tresen blieben am Freitag keine Wünsche offen. Die Selbstbedienung lief reibungslos. Die Getränkekarte war abwechslungsreich, für den Hunger zwischendurch gab es Chili con Carne. So rundete das Team die Konzertstimmung gut ab.

© SZ vom 18.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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