Karlsfeld:Unser Land

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Kräuterpädagogin Hildegard Riedmair führte die Schüler durch die Natur an der Würmschleife und servierte ihnen auch noch ein Kräuterpesto. (Foto: oh)

Wie die Fachoberschule in der Ausbildungsrichtung Agrarwirtschaft Theorie und Praxis ideal verbindet

Die Fachoberschule Karlsfeld ist Pächter einer eigenen Ackerparzelle in unmittelbarer Nähe der Schule, direkt an der Würm gelegen. Zur Verfügung gestellt wurde das etwa 100 Quadratmeter große Stück Land von der Solidargemeinschaft Dachauer Land und ihrem Sonnenäcker-Projekt. Und als jetzt auch das Wetter Lust auf Gartenbetrieb machte, rückten die Schüler der 11. Klasse der Ausbildungsrichtung Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie aus, um das Feld zu bestellen. Neben Sommerblumen pflanzten die Schüler eine ganze Reihe von Gemüsesorten mit einjähriger Wachstumszeit. Schulleiter Karl Heinz Semsch berichtete, dass damit eine enge Verknüpfung von Theorie und Praxis hergestellt werden soll. "Die Schüler können jetzt ganz anschaulich und praxisnah den Wachstumsrhythmus der einzelnen Pflanzen verfolgen", sagte er. So sollen sie besser nachvollziehen können, was sie im Unterricht gelernt haben.

Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist das Anlegen eines Herbariums. In der fachpraktischen Ausbildung müssen die Schüler bis zum Ende des Schuljahres 15 heimische Kräuter sammeln, trocknen, pressen und ein Herbarium erstellen. Wissenschaftlich begleitet wird dieser Lerninhalt im Fach "Biologie Übungen". Hier klassifizieren die Schüler die Pflanzen und beschreiben sie detailliert.

Um die Schüler an dieses Thema heranzuführen, engagierte die Schule die Kräuterpädagogin Hildegard Riedmair, die mit der Klasse eine Kräuterführung an der Würmschleife in Karlsfeld durchführte. Nicht nur Hildegard Riedmair war begeistert über die Flora im Karlsfelder "Naturparadies", sondern auch die Teilnehmer der Führung, denen bewusst wurde, wie viele wunderbare und auch seltene Pflanzen an den Ufern zu sehen sind. Auch, dass viele der Kräuter eine gesunde Küche bereichern können oder als Heilpflanzen ihre Verwendung finden, war den meisten nicht bekannt. So ist beispielsweise der Giersch bei den Gartenbesitzern wegen seiner starken Ausbreitung eher unbeliebt, in der Kräuterküche aber können die jungen Blätter für Salate, Gemüse, Suppen und auch für Getränke verwendet werden. Als Heilkraut wurde der Giersch früher aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung bei Gicht- und Rheumabeschwerden verwendet.

Da die Klasse sehr aufmerksam und interessiert den Ausführungen der Kräuterpädagogin gefolgt war, gab es am Schluss noch eine Belohnung: Hildegard Riedmair hatte selbst hergestelltes Kräuterpesto aus heimischen Kräutern mitgebracht.

Wie Schulleiter Semsch berichet, startete die neue Ausbildungsrichtung Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie im Schuljahr 2015/16 mit einer 11. Klasse. Der Schwerpunkt in dieser Ausbildungsrichtung liegt neben den allgemeinbildenden Fächern vor allem auf den Naturwissenschaften. Kernfach ist Biologie, weitere Fächer sind Chemie, Physik und Technologie/Informatik. "Es wird also ein breites Spektrum an naturwissenschaftlichen Fächern angeboten, in denen der Zugang zu Natur und Technik in idealer Weise erfolgen kann."

Nähere Informationen zu dieser Ausbildungsrichtung gibt es an einem Infoabend am Donnerstag, 2. Juni, 19 Uhr, in der Aula der Fachoberschule. An diesem Abend werden auch die anderen an der Fachoberschule Karlsfeld angebotenen Ausbildungsrichtungen - Wirtschaft und Verwaltung, Sozialwesen und Gestaltung - nochmals ausführlich vorgestellt.

© SZ vom 10.05.2016 / MOKO - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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