Karlsfeld:Polizeieinsatz in der Traglufthalle

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Vier Leichtverletzte nach Streit zwischen Security und Bewohnern

Einen Polizeieinsatz gab es am Samstagnachmittag in der Traglufthalle Karlsfeld, in der zur Zeit noch etwa 110 Flüchtlinge leben. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt hat sich ein zunächst verbal geführter Streit zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen Flüchtlingen und Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes hoch geschaukelt. Wie Landrat Stefan Löwl (CSU) mitteilt, wurden dabei zwei Mitarbeiter der Security-Firma und zwei Bewohner leicht verletzt, ein Angestellter des Sicherheitsdienstes wurde ambulant im Krankenhaus behandelt, die anderen drei wurden in der Traglufthalle medizinisch versorgt.

Kurz nach 14 Uhr wurde die Polizei vom Sicherheitsdienst, der rund um die Uhr in der Unterkunft im Gewerbegebiet vertreten ist, über die Auseinandersetzung informiert. Sie ging aufgrund der Mitteilung zunächst von einer größeren Anzahl von Beteiligten aus. Nach Angaben des Präsidiums waren mehr als zehn Fahrzeug-Besatzungen im Einsatz. Beim Eintreffen der ersten Polizeistreifen, hatte sich die Situation jedoch bereits weitgehend beruhigt.

Wie Löwl in Erfahrung brachte, hatten einige Bewohner im Aufenthaltsraum mutwillig Getränke verschüttet und waren zunächst vergeblich aufgefordert worden, das zu unterlassen. Als die Security-Mitarbeiter einschritten, solidarisierten sich etwa 40 Mitbewohner gegen diese. Kleinere Streits, Provokationen oder Auseinandersetzungen kämen häufiger vor, sagt Löwl. "Meistens lässt sich das ohne Polizei lösen." Im Aufenthaltsbereich gibt es Videokameras. Der Sicherheitsbeauftragte des Landratsamtes für die Flüchtlingsunterkünfte soll die Aufzeichnungen laut Löwl nun auswerten. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck versucht den Hergang des Zwists und der Handgreiflichkeiten zu ermitteln. In der Traglufthalle ist Platz für 288 Menschen, viele wurden in den vergangenen Wochen in kleinere Unterkünfte verlegt oder erhielten einen Bescheid über ihren Asylantrag.

© SZ vom 12.09.2016 / heu, vgr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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