Karlsfeld:Klischees

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Klaus-Peter Kühne mit Frau beim Kunstkreis Karlsfeld. (Foto: Toni Heigl)

Klaus-Peter Kühne und seine Frauendarstellungen in der Galerie des Kunstkreises Karlsfeld

Von Bärbel Schäfer, Karlsfeld

Von der inneren Besinnung bis zu Zweifeln und Neugier reicht die Palette der Stimmungen, die Klaus-Peter Kühne in seinen Frauenbildern auszuloten versucht. In der Galerie des Karlsfelder Kunstkreises zeigt der Fotograf und Maler seine Ausstellung "Momente 3 - Zitate + Gefangen". Klaus-Peter Kühne präsentiert dabei drei Zyklen, die in enger Beziehung zueinander stehen sollen. So beschäftigt er sich mit dem Akt und der Vielfalt seiner Ausdrucksmöglichkeiten gleich in verschiedenen Techniken: Malerei, collagenartigen Kompositionen und Objekten, die aus Edelstahl geschnitten sind. Seit zehn Jahren ist der Entwickler für Airbags Mitglied im Karlsfelder Kunstkreis.

Der Zyklus "Gefangen" entstand aus der Beschäftigung mit dem Thema Akt. In Frauenkörpern, dargestellt in Mischtechnik mit weichen Konturen, will der Maler den Veränderungen persönlicher Stimmungslagen vor allem in der Farbgebung nachspüren. "Manche Menschen sind gefangen in falschen Lebensvorstellungen", sagt Kühne. Die Bilder mit den Titeln "Vorfreude" und "Feuer" sind in rötlichen Tönen gehalten, die Stadien der Enttäuschung und Resignation haben hingegen ein kühle blaue Farbgebung. In seiner Bildsprache lässt sich Kühne offensichtlich von Vorlagen leiten, wie sie den klassischen Klischees von Frauen in Hochglanz-Modezeitschriften entsprechen. Deshalb ist es fraglich, ob er mit dieser Ästhetik tatsächlich in die Tiefe von Gefühlen hineireichen kann, die er für sich als Thema beansprucht. Die Frauendarstellungen sind allenfalls Fingerübungen.

Im Zyklus "Momente 3 - Zitate" mit scharf konturierten Frauentypen in verschiedenen Lagen aus grauem Chinapapier weist Klaus-Peter Kühne mit Zitaten aus der Literatur auf menschliche Befindlichkeiten hin. Seine lasergeschnittenen Objekte aus dem Zyklus "Monate 4 - Durchblicke" präsentierte er erst kürzlich auf der Seh am See. Die fragilen Frauenfiguren in dünnem Edelstahl wollen wegen der Transparenz die Umgebung in ihre Wirkung mit einbeziehen.

Die Ausstellung in der Galerie-Kunstwerkstatt am Drosselanger 7 ist noch am Samstag und Sonntag, 30./31. Juli, von 14 bis 18 Uhr zu sehen.

© SZ vom 28.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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