Karlsfeld:Atemlos

Lesezeit: 1 min

Vivaldi-Mäuse in Sankt Anna

Bereits am frühen Nachmittag sieht man kleine Zupfmusikanten auf den Apostelsaal der Sankt-Anna-Kirche in Karlsfeld zustreben, erkennbar an den großen, dunkel verpackten Instrumenten, die sie alle auf dem Rücken tragen. Es sind die Vivaldi-Mäuse aus den Karlsfelder Zupferklassen und Schüler des Musikstudios Karlsfeld, die zu ihrem großen Auftritts strömen. "Rock und Pop Musik mit Zupfinstrumenten" haben sie das Konzert genannt, das als Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes "Kultur macht stark" stattfindet.

Wie stark, haben Konzert und Musiker bewiesen. Der Saal war voll besetzt, 150 Zuhörer nahmen Platz, und 29 Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren spielten ein Programm, das die Leiterin des Bundesprojekts, Monika Fuchs-Warmhold, speziell für die Gruppe geschrieben und bearbeitet hat. Sie organisiert die Zupferklassen. Nach einem Fantasy- Song und einem Gitarren-Solo, kommt das erste bekannte Pop-Stück: "Somebody that I used to know". Dirigiert werden die jungen Musiker dabei nicht nur von Monika Fuchs-Warmhold, sondern auch von der Nachwuchsdirigentin Anna Pobel. Das Publikum wird immer wieder in das Geschehen einbezogen. Da dürfen die zahlreichen Kinder im Publikum ihr Wissen über die Mandoline oder die Gitarre Preis geben, und alle sollen erraten, wie die Stücke heißen, die das Orchester spielt.

Bei dem ersten Popsong kam der Zuspruch noch zögerlich, aber bei "Applaus, Applaus" der Sportfreunde Stiller, dem Thema aus "James Bond 007" und vor allem bei "Atemlos" von Helene Fischer gab es kein Halten mehr. Das Publikum ist begeistert. Es war ein fröhliches Konzert. Unter rhythmischem Klatschen verlassen die Musiker die Bühne, glücklich über ihren großen Erfolg.

Im Publikum saß auch Peter Kroiss, maßgeblicher Funktionär des Landesverbands Bayern der Zupfmusiker. Er ist verantwortlich für die Jugendarbeit im Verband und war begeistert vom Engagement der Kinder. Beeindruckt zeigte er sich auch über die Jugendarbeit der Karlsfelder. Er sagte: "Meines Wissens gibt es nirgendwo in Bayern Jugendleiter für ein Zupforchester, und hier sind es gleich vier junge Leute, die ehrenamtlich dafür arbeiten. Das ist etwas ganz Besonderes."

© SZ vom 02.07.2015 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: