Interview:Konzerte live im Rundfunk

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Das erste Radio in Dachau - Initiator Kai Kühnel spricht über die Beweggründe und Visionen des Projekts.

Ein Interview von Anna Schultes

Seit dem Wochenende hat das Café Gramsci in der Dachauer Altstadt sein eigenes Webradio. Bisher gibt es beim "Radio Free Gramsci" unter www.tollhausdachau.de oder www.cafe-gramsci.de neun Stunden Musik zu hören. Mit der Dachauer SZ sprach Kai Kühnel (Foto: Seidl/oh), Initiator des Radioprojekts und Vorsitzender des Vereins Tollhaus-Dachau, über die Beweggründe und die Idee, seine Konzerte in Zukunft auch live im Radio zu übertragen.

Der Vorsitzende des Vereins Tollhaus Dachau, Kai Kühnel, hat das Webradio initiert und ist noch der einzige Moderator. (Foto: DAH)

Herr Kühnel, jetzt sind Sie nicht mehr nur Konzertveranstalter im Café Gramsci, sondern auch Radiomoderator. Was steckt dahinter?

Zum einen ist es rechtlich und finanziell schwer möglich, Konzerte im Vorfeld mit Musikvideos oder -mitschnitten auf der Homepage anzukündigen. Das geht nun über das Radio problemlos. Außerdem möchten wir Musik von Dachauer Bands senden, die es sonst schwer haben, ins Radio zu kommen. Wir sind aber noch in der Testphase, das wird nur ganz langsam wachsen.

Welche Ideen haben Sie im Kopf?

Unser Traumziel ist es, die Tollhaus-Konzerte live im Radio zu übertragen. Das wäre toll. Außerdem planen wir Projekte mit Schülern, die sich mit der Geschichte der Stadt auseinandersetzen. Ihre Ergebnisse können sie dann im Radio vorstellen. Ein langfristiges Ziel ist es, andere Radiomoderatoren einzuladen. Der Musiker Mäkkelä, der auch schon im Gramsci aufgetreten ist, moderiert zum Beispiel bei einer Radiostation in Fürth. Er möchte einmal im Monat ein Skandinavien-Special machen.

Was gibt es bisher zu hören?

Es laufen französische Chansons, Gassenhauer oder auch Blues, Jazz und Punk, einfach unsere persönlichen musikalischen Vorlieben. Es gibt auch ein Special mit Musik, die Gramsci-Wirt Christian Salvermoser abends gerne hört: Billy Bragg, Peter Gabriel, Sting und Beatles-Klassiker. Die Moderation macht Spaß, noch brauche ich aber für einen Satz fünf Anläufe. Und ein großer Vorteil ist, dass ich mir jetzt das Gequatsche der Radiomoderatoren nicht mehr anhören muss (lacht).

Wer beteiligt sich am Projekt?

Neben mir wird bald auch Christian einsteigen. Der Dachauer Musiker Markus Wilmsmann stellt sein technisches Wissen und die Geräte zur Verfügung. Fest sind die Rollen aber noch nicht verteilt.

Kann man sich als Moderator bewerben?

Irgendwann schon.

Interview: Anna Schultes

© SZ vom 04.04.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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