Integrierte Stadtentwicklung:Oase mitten im Dorf

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Petershausen möchte die verwilderte Glonn-Insel zur Erholungslandschaft ausbauen

Von Petra Schafflik, Petershausen

Nun erntet die Gemeinde erste Früchte des langwierigen Verfahrens zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept. In diesem städtebaulichen Planungsprozess, an dem sich auch viele Bürger engagiert beteiligt haben, wurden verschiedene Projekte entwickelt. Ganz oben auf der Wunschliste stand die Entwicklung der Glonn-Insel zu einem Erholungsgebiet vor der Haustür und für alle Generationen.

Ein Konzept hat Planer Roland Krämer in den vergangenen Monaten gemeinsam mit Bürgern, Vereinen und Pädagogen der angrenzenden Schule entwickelt. Das Ergebnis überzeugte schon die Gemeinderäte, aber jetzt offenbar auch die zuständigen Experten der Regierung von Oberbayern. Und zwar so sehr, dass eine finanzielle Förderung von 60 Prozent plus Nebenkostenzuschuss zugesagt wurde für das Vorhaben mit dem Arbeitstitel "Wassererlebnis Peterhausen". Eine schöne Anerkennung, denn "diese Förderquote ist exorbitant hoch", so Bürgermeister Marcel Fath (FW). Neben der Qualität der Planung gibt es noch einen weiteren Grund für die massive Förderung, weiß der Bürgermeister. "Überzeugt hat auch das enorme Bürgerengagement."

Nach den Planungen von Roland Krämer wird aus der verwilderten Glonn-Insel ein Stück Erholungslandschaft mitten im Dorf. Rund um die Insel zwischen Mühlbach und Glonn wird ein bequemer Spazierweg angelegt, an der Schule entsteht ein Steg, der kleine Fluss wird zugänglich, eine flache Uferstelle mit Sitzplätzen und Spielbereichen am Wasser lädt zum Verweilen ein. Alles in allem entstehen Kosten von 684 000 Euro, davon muss die Gemeinde aber nur 277 000 Euro tragen. Nicht Teil des Projekts, aber unabhängig davon ganz oben auf der Agenda steht die Sanierung der Glonnbrücke an der Dr.-Hörmann-Straße. Die marode Brücke müsste schon längst hergerichtet werden, doch auf ein erstes Ausschreibungsverfahren ging kein einziges bezahlbares Angebot ein. Offenbar treibt die florierende Konjunktur die Preise in Hoch- und Tiefbau. Mit einer zweiten Ausschreibung erhofft man sich nun realistischere Offerten.

Genauso konkret angehen wird die Gemeinde sofort auch die Neugestaltung der Glonn-Insel. Entwurf und Kostenrechnung von Planer Roland Krämer trafen im Rat auf volle Zustimmung. "Wir sollten jetzt gar nicht an einzelnen Posten herumdiskutieren. Das ist ein überzeugendes Konzept. Da sollten wir nicht sparen", sagte Hildegard Schöpe-Stein (SPD). Eine Stellungnahme, die keinerlei Widerspruch erweckte. Einstimmig votierte der Rat dafür, das Projekt sofort zu starten und auch die notwendigen Finanzmittel im Haushalt 2017 einzuplanen.

© SZ vom 27.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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