Ideenaustausch am Runden Tisch:Allianz für Karlsfelds Kultur

Lesezeit: 2 min

18 Vereine aus Kunst, Theater und Musik schmieden im Rathaus Pläne

Von Gregor Schiegl, Karlsfeld

Die Gemeinde Karlsfeld hat Kulturschaffenden aller Sparten zu einem Treffen ins Rathauses eingeladen. Ziel der Veranstaltung: gemeinsam Ideen für die kulturelle Zukunft Karlsfelds zu sammeln und sich regelmäßig auszutauschen. 18 der 20 angeschrieben Kulturvereine und -einrichtungen nahmen beim ersten Treffen am vergangenen Mittwoch teil. Die Veranstaltung wurde von Karlsfelds Zweitem Bürgermeister Stefan Handl (CSU) moderiert, der die neue Kulturreferentin des Gemeinderats Ingrid Brünich dabei unterstützt, das kulturelle Leben in Karlsfeld zu fördern und in der öffentlichen Wahrnehmung mehr Geltung zu verschaffen. Der "Runde Tisch der Kulturschaffenden" soll sich zwei Mal im Jahr treffen. Diese neue Plattform ist eine der Maßnahmen aus einem umfangreichen Konzept zur Kulturpolitik, die die CSU-Fraktion vorgelegt hat, im Gemeinderat allerdings noch nicht behandelt wurde.

Beim ersten Treffen, das ohne die Presse stattfand, spielten inhaltliche Fragen offenbar keine große Rolle. "Es war erst mal ein Sich-Kennenlernen", berichtet Kulturreferentin Ingrid Brünich. Was ihr besonders am Herzen liegt, ist, "dass alle etwas mehr zusammenarbeiten." Dazu gehört insbesondere eine bessere Abstimmung der Termine. Während sich an manchen Wochenenden die Veranstaltungen ballen und Kulturinteressierte gar nicht mehr wissen, wo sie hingehen sollen, was sich dann auch in eher schwachen Besucherzahlen niederschlägt, herrscht phasenweise tote Hose in Karlsfeld und zementiert das Image einer Schlafstadt.

"Kultur soll Leute in die Gemeinde bringen und lässt die Gemeinde leben", heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus. "Karlsfeld ist eine Kommune, in der kulturelle Vielfalt gelebt und eine vielfältige Vereinskultur unterstützt wird." Dazu tragen die verschiedenen Vereine mit ihrem kulturellen Angebot bei. Der neu ins Leben gerufene "Runde Tisch" wurde von den zahlreichen Teilnehmern offenbar sehr positiv angenommen.

Erwartungsgemäß kannten sich die meisten Kulturtreibenden bereits. Einige Akteure waren bisher aber nur einem kleinen Kreis geläufig, etwa das Karlsfelder Klarinettenquartett von Karl Breitwieser, die Organisation "Dance Against", die Mitmach-Flashmobs gegen Drogen und Gewalt organisiert oder der Club Français, der Konversationsabende auf Französisch abhält. So netzwerkten an dem Abend die Vorstände des Kunstkreises Karlsfeld, der Muckerl-Bühne oder des Heimatmuseums gemeinsam mit den Beteiligten des Vivaldi-Orchesters, der "Knödldrahra" oder des Karlsfelder Sinfonieorchesters.

Erste Ideen für gemeinsame Projekte zeichnen sich bereits ab: Das Vivaldi-Orchester unter Leiterin Monika Fuchs-Warmhold und das Akkordeon-Orchester des Musikvereins Karlsfeld denkt über ein gemeinsames Konzert im Ortszentrum auf dem Bruno-Danzer-Platz nach, und auch der Kunstkreis, könnte sich vorstellen, dass beim nächsten "Seh am See" 2018 ein anderer Kulturverein seine Open-Air-Ausstellung am Karlsfelder See mit seinem Auftritt abrundet.

© SZ vom 17.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: