Hilgertshausen-Tandern:Bürgermeisterkandidat

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Wählergemeinschaft spricht sich für Markus Hertlein aus

Von Benjamin Emonts, Hilgertshausen-Tandern

Der Kreis der potenziellen Nachfolger von Hans Kornprobst (CSU) als Bürgermeister der Gemeinde Hilgertshausen-Tandern ist auf einen Kandidaten geschrumpft. Noch im vergangenen November hatten sich gleich vier Hilgertshausener um den Posten beworben, den der amtierende Kornprobst aus gesundheitlichen Gründen zum 1. Mai 2017 räumen wird. Auf einer nicht-öffentlichen Sitzung hat die Wählergemeinschaft Hilgertshausen-Tandern (WGHT) sich unter den vier Interessenten nun für den in der Gemeinde relativ unbekannten Markus Hertlein entschieden. Von 42 Stimmberechtigten, darunter 21 Mitglieder der CSU Hilgertshausen, sprachen sich 28 für ihn aus. Ob der 45-Jährige bis zur Neuwahl im März noch einen Gegenkandidaten bekommt, ist unklar.

Der parteilose Hertlein dürfte ohnehin beste Aussichten auf das Amt des neuen Bürgermeisters haben, das nach einer Entscheidung des Gemeinderats künftig hauptamtlich geführt wird.

Die Bürgerliste Tandern, die Tanderner CSU und der SPD-Ortsverein der Gemeinde haben durchblicken lassen, keinen Kandidaten stellen zu wollen. Teile der CSU Hilgertshausen unterstützten Hertlein offenbar. Die in der Vorwahl geschlagenen Bewerber Hans Pröbstl, Norbert Schneider und Max Demmelmair, die für die WGHT kandidieren wollten, werden laut deren Sprecher Werner Kerzel wohl nicht mehr antreten. "Ich glaube nicht, dass das einer macht. Das geht vielleicht in Dachau oder in München. Aber auf dem Land fällt so jemand bei seinen möglichen Wählern in Ungnade." Kerzel stellt jedoch klar, dass eine Kandidatur der in der Vorauswahl ausgeschiedenen Interessenten rechtlich noch möglich sei. Die WGHT ist keine Partei, die eine Delegiertenversammlung abhält. Stattdessen führt sie am 19. Januar, Beginn 19.30 Uhr, im Gasthaus Häuserer in Hilgertshausen ihre offizielle Nominierungsveranstaltung durch. Markus Hertlein muss dort von den wahlberechtigten Gemeindebürgern als Kandidat bestätigt werden. Und wer 80 Unterschriften von wahlberechtigten Bürgern vorlegen kann, darf sich zum Gegenkandidaten ernennen lassen. Auch Schneider, Pröbstl oder Demmelmair. Doch vieles spricht nun für den 45-jährige Hertlein, der 2014 den Einzug in den Gemeinderat noch verpasst hatte. Er stammt aus Oettingen im Landkreis Donau-Ries, bayerisches Schwaben. Die Liebe hat ihn vor zwölf Jahren in den Hilgertshausener Ortsteil Gumpersdorf geführt.

Die Familie seiner Ehefrau, eine geborene Keimel, ist in Hilgertshausen tief verwurzelt. Mit ihr hat er zwei Töchter.

Sein Lebenslauf liest sich respektabel. Nach dem Abitur absolvierte Hertlein bei der Bundeswehr eine Ausbildung zum Reserveoffizier. Anschließend studierte er Bauingenieurwesen und Wirtschaftsingenieurwesen. Er promovierte in Betriebswirtschaftslehre. Danach arbeite er als Projektmanager und Unternehmensberater in einem Ingenieurbüro. Inzwischen ist er Partner in einem Büro für Projektmanagement und Beratung.

Dank seiner beruflichen Erfahrungen fühlt er sich gewappnet für das Bürgermeisteramt. Die Gemeinde stehe vor wegweisenden Aufgaben in der Kinderbetreuung oder dem Ausbau der Infrastruktur. "Die gesamte Maschine muss vorankommen", so sagt er. Von der jahrelangen Rivalität zwischen Hilgertshausen und Tandern, die 1978 eine Zwangsehe eingehen mussten, sei er als Auswärtiger nicht belastet.

© SZ vom 21.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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