Haimhausen:Singen, spielen und schlafen

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Richtfest mit Handwerkern, Planern und Gästen: Fünf Gruppen werden künftig im Neubau des Kinderhauses Sankt Nikolaus betreut, eine Gruppe im Altbau. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Richtfest für das Kinderhaus Sankt Nikolaus in Haimhausen. Neubau und Sanierung des Altbaus kosten 4,5 Millionen Euro

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Ein kluger Mann baut sein Haus auf Fels, damit es bei Sturm und Regen nicht weggeschwemmt wird: Diesen - sinngemäß wiedergegebenen - Bibelspruch wählte Haimhausens Pastoralassistent Bernhard Skrabal als Motto seiner Rede beim Richtfest für das neue Kinderhaus von Sankt Nikolaus. Skrabal verwendete den Spruch nicht ganz ohne Hintersinn: Er verband ihn auch mit dem Wunsch an die Baufirma, diese möge das neue Gebäude "hoffentlich gut gegründet" haben. Denn das Kinderhaus ist tatsächlich auf sandigem Untergrund gebaut. Und damit es nicht weggeschwemmt wird, wurde viel Beton verbaut.

Skrabal, der selbst vor sechseinhalb Jahren in die Pfarrei gekommen ist, sagte, dass die Sanierung des bestehenden alten Hauses schon damals ein Thema gewesen sei, aber nie umgesetzt wurde. Mit dem Neubau könne man "neu starten". Auch Haimhausens zweite Bürgermeisterin Claudia Kops erinnerte an die heftigen Diskussionen, die es um das Bauprojekt einst gab und freute sich, dass in diesen Räumen "bald Kinderlachen erschallen" wird. Den Richtspruch mit all den guten Wünschen für Mitarbeiter und Kinder sprach Zimmerermeister Werner Patera.

Die Gesamtkosten des Projektes, Neubau plus Sanierung des alten Kinderhauses belaufen sich auf etwa 4,5 Millionen Euro. Circa 3,085 Millionen Euro entfallen dabei auf den Neubau und 1,130 Millionen auf die Sanierung des Altbaus. 285 000 Euro im Jahr müssen von der Pfarrei derzeit für die Auslagerung einer Gruppe ins Pfarrheim aufgewendet werden. Die Gemeinde Haimhausen selbst steuert insgesamt 2,775 Millionen Euro zu dem Projekt bei. Die Erzdiözese von München und Freising zahlt 1,7 Millionen Euro, während die Pfarrei Sankt Nikolaus 25 000 Euro gibt. Die Finanzierung des Aufzuges, den man auch im Hinblick auf die Inklusion im Kinderhaus eingeplant hat, stemmt die Kirche, ebenso die Renovierung der Kapelle und die Anlage eines Zugangs. Wenn weiterhin alles nach Plan läuft, dann werden spätestens Ende des Jahres in das Haus an der Pfarrstraße 124 Kinder einziehen.

Sie werden dort singen, spielen und schlafen - in vier Kindergartengruppen mit jeweils 25 Kindern und in zwei Kinderkrippengruppen mit jeweils maximal zwölf Kindern. Fünf Gruppen werden im Neubau betreut und eine Gruppe im alten Gebäude. Um die Kindergarten- und Krippenkinder kümmern sich 14 Kindergärtnerinnen und Kinderpflegerinnen sowie Berufspraktikantinnen. Damit die Kleinen auch was zum Essen bekommen, dafür sind in der Küche zwei Frauen zuständig. Dazu ein Hausmeister, der sich um die technischen Dinge des Alltags im Kinderhaus kümmert.

Das Grundstück auf dem das neue Kinderhaus von Sankt Nikolaus gebaut wird, gehört der Kirche und ist nach Berechnungen von Pastoralassistent Skrabal wohl etwa 1,9 Millionen Euro wert. Bei einer Preisannahme von 500 Euro pro Quadratmeter. Es ist etwa 3800 Quadratmeter groß und eingesäumt von einem alten Baum- und Buschbestand. Skrabal freut das für die Kinder, denn, so sagt er: "Das ist kein langweiliges Gelände."

© SZ vom 31.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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