Gemeinde stützt Ehrenamt:Mehr Förderung für Vereine

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Hebertshausen will Richtlinien zur Unterstützung anpassen

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Die Gemeinde Hebertshausen forciert die Förderung der örtlichen Vereine. Deren Arbeit trage viel zum gesellschaftlichen Leben im Ort bei, sagt Bürgermeister Richard Reischl (CSU). Deshalb will Hebertshausen das ehrenamtliche Engagement künftig stärker finanziell unterstützen. Der Gemeinderat hat dazu neue Richtlinien zur Vereinsförderung verabschiedet. Danach wird Hebertshausen statt bisher 22 000 Euro im Jahr künftig 39 000 Euro jährlich für die örtlichen Organisationen ausgeben. Auch die SPD-Fraktion hält die Unterstützung des Ehrenamts für bedeutsam und wichtig, wie Sprecherin Marianne Klaffki betont. Widerspruch kam von der SPD im Gemeinderat dennoch. Denn mit der neuen Regelung wird die erst 2013 angehobene Jugendförderung wieder zurückgefahren. "Das ist nicht tragbar", sagt Klaffki.

Wo die Vereine der Schuh drückt, hat sich Bürgermeister Reischl bei einem Treffen mit den Vorständen aus erster Hand berichten lassen. Auf dieser Basis wurde nun die neue Förderrichtlinie erstellt. Schon bisher erhielten die örtlichen Organisationen verschiedene Zuschüsse, etwa für Jugendarbeit oder konkrete Bauvorhaben. Leer gingen Vereine aus, die nur Erwachsene, nicht aber Kinder und Jugendliche aus dem Ort ansprechen, wie etwa der Obst- und Gartenbauverein. Die neue Richtlinie sieht nun mehr Fördermöglichkeiten vor. "Gleichbehandlung und Harmonisierung" nennt der Bürgermeister als Stichworte. So gibt es einen Sockelbetrag, der sich an der Mitgliederzahl orientiert. Vereine, in denen maximal 249 Bürger aktiv sind, bekommen jährlich 250 Euro, ab 1000 Mitgliedern gibt es 1000 Euro im Jahr. Die Tätigkeit der Übungsleiter wird separat finanziell gefördert, auch für Vereinsjubiläen gibt es eine Zulage. Wie bisher beteiligt sich die Gemeinde mit 20 Prozent an Baumaßnahmen. Neu und wichtig vor allem für Sportvereine: Auf die Gebühr, die für die Nutzung der Schulturnhalle zu entrichten ist, gibt es künftig im Sommer 75 Prozent Rabatt. Da einige Sportarten wie Badminton oder Tischtennis nur in der Halle ausgeübt werden können, hat die Hallengebühr die Vereine in diesen Sparten bisher stark belastet. "Der Jugendzuschuss wurde allein schon für die Hallenmiete verbraucht", so der Bürgermeister.

Einziger Wermutstropfen der neuen Förderrichtlinien: Damit die neue Vereinsförderung den Gemeindeetat nicht über Gebühr belastet, wurde im Gegenzug die Jugendförderung von bisher 40 auf nun 30 Euro zurückgefahren. Diese Förderung gibt es nicht nur für Hebertshausener Jugendliche, sondern auch für junge Leute von auswärts. Damit können auch Vereine profitieren, die wie der überregional erfolgreiche Schützenverein Germania Prittlbach eine über Hebertshausen hinausreichende Jugendarbeit leisten.

Dass aber die Fördersätze für die Jugend zurückgefahren wird, sei ein Unding, moniert SPD-Sprecherin Marianne Klaffki: "Die Jugendförderung ist herausragend innerhalb der Unterstützung des Ehrenamts." Erst vor zwei Jahren war der Betrag von 35 auf 40 Euro je Jugendlichem im Verein angehoben worden, schon damals hatte die SPD ein höheres Engagement der Gemeinde und einen Betrag von 50 Euro gefordert. Hebertshausen könne sich das leisten, "das ist eine überschaubare Größe", betont Klaffki. Doch die Mehrheit folgte dem Konzept des Bürgermeisters. Die neuen Förderrichtlinien wurden einstimmig verabschiedet und gegen das Votum der SPD-Fraktion der neue Jugendfördersatz auf 30 Euro festgelegt.

© SZ vom 08.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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