Firma Fitting Team:46 neue Arbeitsplätze in Petershausen

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Gemeinderat billigt Abweichung vom Bebauungsplan für die Errichtung von vier Produktionshallen und einem Bürogebäude

Von Petra Schafflik, Petershausen

Noch laufen im Gewerbegebiet Eheäcker in Petershausen die letzten Erschließungsarbeiten, schon liegt in der Gemeinde die erste Bauvoranfrage vor. Die Firma Fitting Team, die Inneneinrichtungen vor allem für Ladengeschäfte projektiert und produziert, möchte vom Münchner Norden nach Petershausen umziehen. Errichtet werden sollen dafür im Gewerbegebiet vier Produktionshallen und ein Bürogebäude. Da die geplante Bauweise nicht dem gültigen Bebauungsplan entspricht, entschied der Gemeinderat mit großer Mehrheit, für dieses Projekt einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen.

Noch ist die Erschließung des neu entwickelten Gewerbegebiets gar nicht ganz abgeschlossen, noch kein einziger Betrieb angesiedelt, da ändert die Gemeinde bereits den gerade erst verabschiedeten Bebauungsplan. Mit gutem Grund, wie Bürgermeister Marcel Fath (FW) darlegte. Denn das Münchner Unternehmen plane Gebäude in anspruchsvoller Architektur und schaffe 46 qualifizierte Arbeitsplätze. Die "hochautomatisierte Schreinerei" gehöre genau zu der Sorte produzierender Betriebe, von denen der Bürgermeister mehr im Ort ansiedeln möchte. Per vorhabenbezogenem Bebauungsplan will Fath ermöglichen, dass der Betrieb ein wenig höher bauen kann als vorgesehen. Außerdem sollen die Gebäude entgegen der vorgeschriebenen "offenen Bauweise" mit Treppenhäusern zu geschlossenen Einheiten verbunden werden. Weil diese Abweichungen vom gültigen Konzept weitreichend sind, ist eine einfache Befreiungsgenehmigung nicht möglich, erklärte Fath. Aber warum einen Investor bevorzugen, fragte Inge Dinauer (FW). Und Günter Fuchs (CSU) regte an, über eine allgemeine Änderung des Bebauungsplans zu beraten. Davor warnte der Bürgermeister ausdrücklich. Grundsätzlich könne jeder andere Investor auch individuelle Abweichungen beantragen. Wenn aber allgemein mehr Höhe erlaubt werde, "dann baut jemand ein Hochregallager hin mit zwei Arbeitsplätzen."

Nur über individuelle Genehmigungen von anderen Bauweisen könne die Gemeinde Einfluss nehmen. Denn grundsätzlich hat Petershausen keine Mitsprache beim Verkauf der Flächen, da das Gewerbegebiet in Privatbesitz ist und von der Sparkasse vermarktet wird. Das Interesse ist offenbar groß. Mit 10 000 Quadratmetern ist nur mehr ein kleiner Teil der insgesamt 70 000 Quadratmeter großen Gewerbefläche übrig. Und schon jetzt sei absehbar, dass mindestens zwei Betriebe nur Hallen errichten wollten, "mit nicht einem einzigen Arbeitsplatz." Genau deshalb wird die Gemeinde nun die Ansiedlung des Münchner Produktionsbetriebs unterstützen. Für die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans stimmte der Gemeinderat mit großer Mehrheit, nur Inge Dinauer votierte dagegen.

© SZ vom 22.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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