Erfreuliche Entwicklung:Mehr Einnahmen, weniger Ausgaben

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Stadt Dachau kommt im Jahr 2016 ohne Kredite aus

Von Petra Schafflik, Dachau

Die finanzielle Lage der Stadt hat sich 2016 enorm positiv entwickelt. So sind im vorigen Jahr deutlich mehr Steuern in die Rathauskasse geflossen, als im Etat geplant waren. Gleichzeitig musste weniger Geld ausgegeben werden für den laufenden Verwaltungshaushalt. Das zeigt die Jahresrechnung, die Kämmerer Thomas Ernst jetzt vorgelegt hat. Effekt dieser erfreulichen Tendenz: Geplante Investitionen konnten ohne einen einzigen Kredit realisiert werden. Obendrauf blieben fast vier Millionen Euro übrig, die nun in den städtischen Sparstrumpf fließen. Auch der ohnehin niedrige Schuldenstand wurde noch ein wenig zurückgeführt. Dadurch betrug die Pro-Kopf-Verschuldung in Dachau Ende 2016 nur mehr zehn Euro, der landesweite Durchschnitt vergleichbarer Städte liegt bei 619 Euro. In Spendierlaune sollten die Stadträte dennoch nicht geraten, warnte der Kämmerer. "Wir haben große Investitionen vor und werden dafür noch jeden Euro brauchen."

Tatsächlich sprudelten die Steuereinnahmen im vorigen Jahr deutlich stärker als vorausgeplant. So steigt der städtische Anteil an der Einkommensteuer, weil die Bürger bei anhaltend guter Konjunktur nicht nur einen Job haben, sondern offenbar auch ordentlich verdienen. Dazu ist gut eine Million Euro mehr Gewerbesteuer in die Stadtkasse geflossen, als vorausberechnet. Ein "Einmaleffekt" aus einer einzigen Drei-Millionen-Zahlung zum Jahresende, so der Kämmerer. Ohne diesen Betrag läge die Gewerbesteuer sogar unter dem Planzahlen.

Den guten Steuereinnahmen stehen deutlich niedrigere Ausgaben gegenüber, weil vom Straßenunterhalt bis zu den Heizkosten an vielen Stellen weniger Geld ausgegeben wurde. Die Folge: Deutlich mehr Geld als geplant, nämlich gut zehn Millionen Euro, konnte in den Vermögenshaushalt umgebucht werden. Gleichzeitig verkaufte die Stadt auch noch einige Grundstücke gut. Mit diesem Plus im städtischen Säckel wurden schließlich alle geplanten Baumaßnahmen bezahlt. Die Stadt muss weder Geld aus der Rücklage aktivieren, noch einen Kredit aufnehmen.

Doch Kämmerer Ernst mahnte angesichts dieser erfreulichen Entwicklung zur Besonnenheit: Die Gewerbesteuer schwankt bekanntlich systembedingt von Jahr zu Jahr stark. Zudem wandern mit Thorlabs und Maytec zwei große Unternehmen aus Dachau ab. Gleichzeitig plant die Stadt große und damit auch kostenträchtige Investitionen. Allein die Erweiterung der sozialen Infrastruktur mit neuen Kitas und dem Ausbau von Schulen wird in den kommenden Jahren weit mehr als 20 Millionen Euro kosten. "Da werden wir noch jeden Euro brauchen", betonte Ernst. Und Gertrud Schmidt-Podolsky mahnte, vermutlich schon mit Blick auf die jetzt im Oktober startenden Haushaltsberatungen für 2018: "Nicht jeder Wunsch kann erfüllt werden."

© SZ vom 09.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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