Ein 100 Mann starkes Fahrerfeld:Verfolgungsjagden in der Altstadt

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Beim Dachauer Bergkriterium am Himmelfahrtstag kämpfen wieder Spitzenathleten des Radrennsports um einen Platz auf dem Siegerpodest. Der Veranstalter erwartet tausende Zuschauer

Von Rudi Kanamüller, Dachau

Der Berg ruft! Nicht der Nockherberg in München, sondern der Altstadtberg in Dachau. Angesprochen fühlen dürfen sich auch nicht die Freunde des Starkbieres, sondern die Anhänger des gepflegten Radrennsports: Es ist wieder Bergkriterium in der Großen Kreisstadt Dachau. Das 66., für das der erste Startschuss traditionell an Mariä Himmelfahrt (Dienstag, 15. August) um 12.05 Uhr fallen wird, wenn es in der Hobbyklasse (ab 16 Jahre) um den Preis der Hörl & Hartmann Ziegeltechnik unter dem Patronat der "Privatbrauerei Erdinger Weißbräu" gehen wird.

Höhepunkt wird wie jedes Jahr dann das Rennen Fünf werden: Ausgelobt ist der Große Preis der Stadt Dachau unter dem Patronat des Autosalons Faber. Zu fahren sind 44 Runden beziehungsweise 60,5 Kilometer. Eine Runde ist 1,375 Kilometer lang. Teilnehmer sind Profis und Amateure mit Lizenz. Und stattfinden wird das Bergkriterium wie immer im Rahmen des Dachauer Volksfestes, ausgerichtet vom Dachauer Traditionsverein Soli. Austragungsort ist traditionell die Dachauer Altstadt, die in der Zeit von 11.30 Uhr bis 17 Uhr im Bereich der Augsburger-, Mittermayer-, Konrad-Adenauer-Straße (teilweise auch die Ludwig-Thoma-Straße) komplett gesperrt ist, wie die Soli Dachau mitteilt. Es gibt aber genügend ausgeschilderte Umleitungen. In einem gesonderten Schreiben an die Anlieger und die Geschäftswelt der Dachauer Altstadt bittet der Radsportverein Soli Dachau die Bürger, "auch wenn sie nicht sportbegeistert sind beziehungsweise für Radrennen kein Verständnis haben, um Toleranz gegenüber einer Tradition, mit welcher das Dachauer Bergkriterium mittlerweile nunmehr über 70 Jahre gepflegt wird", wie es in dem Schreiben heißt.

Das "Dachauer Bergkriterium" ist nicht nur international bekannt, es gehört auch zu den größten Sportveranstaltungen im Landkreis Dachau. In fünf Einzelwettbewerben nahezu aller Alters- und Leistungsklassen wird den tausenden Zuschauern, die erwartet werden, wieder Spitzenradsport auf internationalem Niveau vor dem beeindruckenden Ambiente der Dachauer Altstadt mit Start und Ziel vor dem Rathaus geboten, versprechen die Veranstalter. Nähere Infos gibt es unter www.soli-dachau.de.

Die Verantwortlichen der Dachau Soli lassen sich aber auch außerhalb der anspruchsvollen Rennpiste immer etwas Neues einfallen. So steht das Rahmenprogramm heuer ganz im Zeichen der Soli Radsport Trialfahrer, die spektakuläre Einlagen darbieten. Musikalisch begleitet wird das Sportspektakel durch die Knabenkapelle Dachau, die unter anderem mit dem originären "Lampenputzer Marsch" (bekannt aus den Sechstagerennen) die Rennsportler über den anspruchsvollen Altstadtberg tragen. Die Soli Dachau kann dabei wieder mit der Zugkraft renommierter Athleten in allen Rennklassen rechen. Außerdem findet im Rahmen des Bergkriteriums ein Bayerisches Sichtungsrennen und die Oberbayerische Meisterschaft in der Jugendklasse statt.

Über welchen Ruf das "Dachauer Bergkriterium" über die Landesgrenzen hinaus verfügt, spiegelt sich in der Startliste der diesjährigen Rennen wider. Spitzenathleten von weit her versuchen den bayerischen Elite-Fahrern wieder Paroli zu bieten. Denn am Dachauer Berg wurde noch nie ein Rennverlauf dem Zufall überlassen. Das große, wohl wieder um die hundert Starter umfassende und qualitativ "elitäre" Fahrerfeld wird auf dem anspruchsvollen Kurs keinen Wunsch des Radrennsportsfans offenlassen, da ist sich Soli-Vorsitzender Wolfgang Moll sicher.

Ob am Ende einer der Sieger der Vorjahre oder aber einer der Newcomer die beste Taktik oder die schnellsten Beine hat, wird genauso spannend zu verfolgen sein wie der Kampf der Herausforderer. Besonders stolz ist der Veranstalter, dass in allen Rennklassen Teilnehmer aus dem Landkreis vertreten sind, von denen sich der Radrennsportverein Soli Dachau natürlich erhofft, dass dann um etwa 17 Uhr auch einige auf dem Siegerpodest stehen werden.

© SZ vom 12.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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