Dreistellige Millionenbeträge:Investition in die Bildung

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Landkreis muss sich wegen Neubaus und Erweiterung von Schulen tief verschulden

Der Landkreis Dachau hat viel vor, und zwar nicht nur 2018, sondern auch in den folgenden Jahren. Vor allem in die Bildung soll investiert werden: Insgesamt 70 Millionen Euro wird das vierte Gymnasium verschlingen, 20 Millionen Euro sind für den Anbau an das Ignaz-Taschner-Gymnasium in Dachau eingeplant, mehr als 24 Millionen für Generalsanierung und Erweiterung der Berufsschule, und der Realschulneubau in Odelzhausen wird heuer ebenfalls mit 6,4 Millionen Euro zu Buche schlagen. Dazu kommt noch die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs und das Landratsamt, das möglicherweise neu gebaut werden soll. Die Planungen dafür sollen in diesem Jahr anlaufen, so der stellvertretende Kämmerer Michael Mair. Alles in allem hat er errechnet, dass der Landkreis in den kommenden Jahren durchschnittlich 34 Millionen Euro für diese Investitionen in die Haushalte einplanen wird. Nur zum Vergleich: In den vergangenen drei Jahren hat der Landkreis lediglich rund 17 Millionen Euro pro Jahr für größere Projekte ausgegeben. Das hat natürlich Folgen: Die Neuverschuldung wird enorm ansteigen.

2017 lag die Verschuldung mit knapp acht Millionen auf dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten, am Ende dieses Jahres wird sie sich wohl verdoppeln. Immerhin zehn Millionen Euro kann der Landkreis noch aus den Rücklagen entnehmen, auch in den kommenden Jahren wird daraus Geld entnommen - allerdings bei weitem nicht mehr so viel, denn übrig bleiben lediglich vier Millionen. 2021 rechnet Mair mit einer Verschuldung von ungefähr 36 Millionen Euro. "Ohne geht es nicht", fasste Kreisrat Wolfgang Offenbeck (CSU) zusammen. Landrat Stefan Löwl erklärte: "Andere Landkreise haben schon Schulen, wir packen die großen Brocken erst an." Und indem man auf die Rücklagen zurückgreife, schone man die Gemeinden. Die Kreisumlage ist nämlich gleichgeblieben. In den kommenden Jahren soll sie jedoch steigen, etwa um 900 000 Euro. Damit will man vor allem den öffentlichen Nahverkehr verbessern. Roderich Zauscher (Grüne) verkündete im Kreisausschuss am Freitag, dass er dies gern unterstütze, stimmte am Ende aber dennoch gegen den Haushaltsentwurf. Ebenso wie Georg Weigl (ÖDP) störte ihn, dass der "Landrat ein faules Ei hineingelegt" habe: 600 000 Euro sind für die Planung der Nordumfahrung veranschlagt. Darüber wurde in keinem Gremium gesprochen, klagte Weigl. Löwl verteidigte sich: "Ich wollte Mittel haben, damit wir planen können, wenn das Gutachten fertig ist. Die Entscheidung über das Projekt trifft jedoch der Kreistag."

© SZ vom 27.01.2018 / cb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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