Der Wetterbericht lässt hoffen:Ein Volksfest für die ganze Familie

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Seit mehr als 50 Jahren gibt es das Indersdorfer Volksfest, für das der Kapplerbräu eigens ein Bier braut. An diesem Freitag ist Anstich.

Von Susanne Schröder-Bergen, Markt Indersdorf

"Abends kann man schneller Autoscooter fahren." Dann gebe es mehr Strom. Diesen Tipp gibt Florian Diebold, Hauptorganisator des Indersdorfer Volksfests, während er sein eigenes Fahrgeschäft vorstellt. Werbung hat er aber nicht nötig, denn Autoscooter zieht bei der Kundschaft immer noch. An diesem Freitag beginnt in Markt Indersdorf das Volksfest. Bis Ende nächster Woche können Besucher zu dem traditionsreichen Volksfest kommen, das es seit mehr als 50 Jahren gibt. Traditionell sind nachmittags eher Familien unterwegs, abends kommen die Jugendlichen. Die dürfen bei lauter Musik auch mal stürmischer Autoscooter fahren und ihren Spaß haben.

Autoscooter-Betreiber und Volksfest-Organisator Florian Diebold zeigt seinem Sohn Toni wie man Autoscooter fährt. (Foto: Toni Heigl)

Spaß kann man natürlich auch im Bierzelt haben. Ausgeschenkt wird das extra gebraute Festbier des Kapplerbräus in Altomünster. Die Mass kostet 7.90 Euro. Bieranstich ist am Freitag um 18.30 Uhr. Aber auch draußen auf dem Festplatz wird viel für groß und klein geboten. Das Angebot an Verkaufs- und Fahrgeschäften stellen insgesamt 15 Schaustellerfamilien. Zum Essen gibt es Zuckerwatte, Crêpes, gebrannte Mandeln und Bratwurst. Unter den Fahrgeschäften ist das " Black Out " sicherlich der Höhepunkt. Es ist dieses Jahr zum ersten Mal in Markt Indersdorf. Schausteller Sascha Störzer erklärt die Funktion der drei Rotationsachsen, so dass man um 360 Grad gedreht wird. Was bedeutet: Man steht damit mitunter Kopf. Es ist also nichts für empfindliche Mägen. So manch einem Gast, der gerade aus dem Bierzelt kommt, rät Störzer zuweilen ab, das "Black Out" zu riskieren. Ansonsten gilt nur ein Ausschlusskriterium: Der Kunde darf nicht kleiner sein als 1,40 Meter. Auch das Kettenkarussell ist bereit für seine Gäste. Es eignet sich auch für diejenigen, denen allein beim Anblick des "Black Out" schon übel wird. Betreiber Michael Distel erzählt, dass sein Gefährt schon 37 Jahre alt ist, aber technisch perfekt läuft. Der Schießstand wird von Susanne Diebold und ihrem Mann betrieben. Bei ihnen kann man zwar für weniger Geld als auf der Wiesn schießen, manche Kunden würden sich aber trotzdem über die Preise beschweren. Sie verrät, dass man bei ihr zwar den Preis nicht verhandeln könne, Stammkunden könnten aber schon ab und zu um Gewinne feilschen.

Zwei Fahrgeschäfte für Kinder

Zwei Fahrgeschäfte gibt es für Kinder. Da sie den Schaustellern besonders am Herzen liegen, findet am Mittwoch ein Kinder- und Familientag statt. An diesem Tag sind die Preise für Familien stark ermäßigt. Die Familie spielt nicht nur als Zielgruppe eine große Rolle. Auch unter den Schaustellern geht es sehr familiär zu. Entweder ist man miteinander verwandt oder man kennt sich. Florian Diebold erzählt, dass in seiner Familie zur Zeit vier Generationen an der Schaustellerei beteiligt sind. Von seinem Großvater bis hin zu seinem 16 Monate alten Sohn Toni. Der sei zwar noch zu klein zum Arbeiten, aber auch er fühle sich schon am Steuer des Autoscooters wohl. Die Schausteller haben Glück. Das Volksfest ist beliebt und deswegen auch sehr gut besucht. Das war laut Florian Diebold von 2007 bis 2012 anders. Damals hatte die Schaustellerbranche in ganz Deutschland mit einem "Durchhänger" zu kämpfen. Auch durch viele Investitionen in die Fahrgeschäfte habe sich das Image der Volksfeste aber wieder verbessert.

Der Rainbow-Star mit den Disney-Figuren ist eines der beiden Angebot für Kinder. Für die Kleineren gibt es außerdem noch den Orient-Express, eine Kinderschleife. (Foto: Toni Heigl)

Nun hoffen die Schausteller auf gutes Wetter. "Letztes Jahr war es eher durchwachsen", berichtet Detlef Sennefelder, der einen Süßwarenstand und eine Imbissbude auf das Volksfest bringt. Distel hofft das Beste. Er sagt, Sonntag solle der schönste Tag der Woche werden. Dann kann ja fast nichts mehr schief gehen. Während des Bieranstichs am diesem Freitag, 18 Uhr, ist das Wetter bewölkt.

© SZ vom 19.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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