Dachau:Zwei Mittelinseln

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Anwohner des Weblinger Wegs unterbreiten der Stadt eine neue Variante, um ihre viel befahrene Straße sicherer zu machen

Die Anwohner des Weblinger Wegs haben fleißig nachgearbeitet: In einem offenen Brief an die Stadt legen sie jetzt ein Konzept vor, wie sich Sicherheit, Geschwindigkeitsreduzierung und Lärmschutz an der viel befahrenen Durchgangsstraße aus ihrer Sicht optimal erzielen ließen. Auslöser für die spontane Bürgerplanung: Eine vom Bauamt vorgeschlagene Verkehrsinsel am Weblinger Weg liegt den Bürgern zu weit innerorts. Bei einem Ortstermin vergangene Woche hatten die Anwohner darüber gemeinsam mit Oberbürgermeister und Bauamtsmitarbeitern diskutiert. Fazit des Gesprächs: Die Stadt solle zwei alternative, weiter westlich liegende Standorte prüfen, die den Bürgern sinnvoller erscheinen.

Doch der Dialog hat die Anwohner offenbar zu weiteren Überlegungen motiviert. Mittelinsel ja, aber optimal wären zwei davon, so lautet kurz gefasst ihr neuer Vorschlag. Ermutigt zu ihrem neuerlichen Vorstoß hat die Bürger ganz offenbar das konstruktive Gesprächsklima beim Ortstermin. Der "offene Kommunikationsstil" habe ihr Vertrauen gestärkt, "die beste Lösung für alle Beteiligten zu finden", schreiben Johannes Schmidbauer, Ralf Engelschall, Thomas und Angelika Steuer im Namen ihrer Nachbarn.

Ihr Vorschlag: Eine lang gestreckte Querungshilfe soll westlich des Ortseingangs gebaut werden, wo der Feldweg Richtung Steinkirchen abzweigt. An dieser Stelle gehen seit jeher am meisten Fußgänger über die Fahrbahn. Mit einer sicheren Zone in der Fahrbahnmitte könnten dort künftig wieder Friedhofsbesucher, Spaziergänger und Jogger die viel befahrene Durchgangsstraße queren, sobald der gegenüberliegende Eingang zum Waldfriedhof wie geplant wiedereröffnet ist. Zudem werde der stadteinwärts fahrende Schwerverkehr abgebremst, die Lärm- und Abgasbelastung für die Anwohner reduziert, so die Argumentation der Bürger. Eine kleine Insel direkt am Ortseingang wäre ihrer Ansicht nach eine ideale Ergänzung, weil dort der nördliche Bürgersteig endet, Radler oder Fußgänger könnten sicher auf die andere Straßenseite wechseln. Die zweite Insel, so die Idee der Anlieger, würde Fahrzeuglenker abhalten, stadteinwärts noch mal Gas zu geben. Bereits vom Abzweig nach Steinkirchen an wünschen sich die Bürger Tempo 50.

Aus Sicht der Anwohner bietet ihr Vorschlag, den sie detailliert mit Fotos und Planzeichnungen ausgearbeitet haben, nur Vorteile: Die nach städtischen Planungen wegfallenden Bäume und Parkplätze blieben erhalten, mehr Radler und Fußgänger würden durch zwei sichere Mittelinseln profitieren. Der Lärm des Schwerlastverkehrs, der vor allem beim Abbremsen und Beschleunigen entsteht, würde nach Westen und damit weg von den Bürgern verlagert. Das Bauamt wird nun wie bereits beim Ortstermin zugesagt in den nächsten Wochen prüfen, ob die Bürger-Alternative machbar ist.

© SZ vom 16.10.2015 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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