Dachau:Mutmaßlichem Geiselnehmer wird auch Vergewaltigung vorgeworfen

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Im Prozess gegen einen 31-jährigen Dachauer ermittelt die Staatsanwaltschaft nach.

Der Prozess gegen einen 31-jährigen Mann aus Dachau, der Anfang September vorigen Jahres auf der Münchner Straße eine junge Frau in ihrem Auto gekidnappt haben soll und sich von ihr nach Salzburg hatte fahren lassen, ist jetzt ausgesetzt worden. Ein neuer Verhandlungstermin für das Verfahren vor der 2. Strafkammer am Landgericht München II steht noch nicht fest.

Grund dafür, dass der Prozess, der am Montag vergangener Woche begonnen hatte, nun zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal neu aufgerollt werden muss, sind Angaben des mutmaßlichen Opfers vor Gericht. Bislang war die Staatsanwaltschaft davon ausgegangen, dass die 22-Jährige, nachdem sie sich in der Gewalt des Angeklagten befand, diesem angeboten habe, mit ihm Sex zu haben und eine Beziehung mit ihm einzugehen. Dies soll die junge Frau allerdings nur vorgespiegelt haben, damit der 31-jährige Mann, der sie mehrfach mit dem Tode bedroht haben soll, sie zurück nach München fahren lässt.

Bei ihrer mehrtägigen Vernehmung räumte die 22-Jährige jetzt jedoch ein, dass sie in Salzburg nicht das erste Mal mit dem Angeklagten Sex gehabt habe. Sie sei bereits vor der mutmaßlichen Geiselnahme mit dem 31-Jährigen, den sie über Facebook kennengelernt habe, intim geworden. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft könnte es sich dabei um eine Vergewaltigung gehandelt haben. Aus diesem Grund kommt es nun zu Nachermittlungen. Der Dachauer hatte zu Prozessbeginn keinerlei Angaben gemacht. Seine Verteidigerin sagte, ihr Ziel sei ein Freispruch. Laut Aussage des mutmaßlichen Opfers habe der 31-Jährige sie gedrängt, eine Beziehung mit ihr einzugehen und sie zudem bedroht. Die junge Frau hatte den Kontakt daraufhin dennoch nicht abgebrochen.

© SZ vom 01.07.2016 / sal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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