Dachau:Theater mit Sinti und Roma

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Das Fast-Food-Improtheater aus München ist im Landkreis bekannt und beliebt. Aufführungen beispielsweise auf der Kleinkunstbühne des Leierkastens in Dachau sind ständig ausverkauft. Nun kommen die Münchner Spezialisten für szenisches Spontanspiel mit einem Projekt nach Dachau, das an die zeitgeschichtliche Substanz der Stadt heranreicht: den Umgang mit Roma und Sinti. Die Botschaft lautet: "Sie gehören in die Mitte der Gesellschaft, also schaut sie euch an!" Junge Sinti und Roma sollten auf die Bühne und zeigen, wer sie sind. Die Premiere fand Mitte Mai auf der im Werkraum der Kammerspiele statt, und damit auf einer der wichtigsten deutschen Theaterbühnen. Dazu hat Regisseur Andres Wolf eine Mischung aus Improvisation und Nummernrevue mit seinen Darstellern entwickelt. Am Donnerstag, 16. Juli, 19 Uhr gastiert das Team in der Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte. Wie der dortige Pfarrer Björn Mensing mitteilt, haben die Schauspieler "Angehörige, die in Dachau und anderen Konzentrationslagern geschunden und ermordet wurden". In der Presse wurde vor allem die Konzeption gewürdigt. Es sei ein "menschlich-skurriles Panoptikum" gelungen, hieß es.

© SZ vom 11.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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