Dachau:Suche nach dem Königsweg

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Wie der Stadtrat dem TSV 1865 helfen will, schneller an ein neues Sportareal zu kommen

Von Petra Schafflik, Dachau

Der goldene Weg für die geplante Aussiedlung des TSV 1865 ist noch immer nicht gefunden. Doch die Stadträte bemühen sich sichtlich um tragfähige Lösungen. Ein Vorschlag der SPD-Fraktion, die Stadt möge dem Verein ein Kaufangebot für sein Stammgelände an der Jahnstraße unterbreiten, wurde am Mittwoch im Haupt- und Finanzausschuss intensiv diskutiert. Allerdings muss zunächst geprüft werden, ob diese Idee überhaupt konkret umzusetzen ist. Untersucht werden auf Antrag der CSU-Fraktion parallel drei weitere Varianten, mit denen die Stadt in der Sache aktiv werden und die Aussiedlung beschleunigen könnte. Diesen Grundsatzbeschluss fällten die Dachauer Stadträte einstimmig.

Die Idee des SPD-Antrags war, "dem Verein ein klares Ziel und ein deutliches Signal zu geben", erläuterte SPD-Sprecherin Christa Keimerl. Wenn die Stadt dem Verein sein Stammgelände abkaufte, könnten sofort die notwendigen Aussiedlungsflächen an der Theodor-Heuss-Straße erworben werden. Das Vorhaben der Vereinsumsiedlung würde so deutlich beschleunigt. Denn nach aktuellem Konzept kann der Verein das Sportgelände erst veräußern, wenn für das Areal ein gültiger Bebauungsplan steht. Doch diese Planungen können noch Jahre dauern. "Unsere Idee war, einen anderen Weg zu gehen", so Keimerl. Eine Option, die auch Grünen-Stadtrat Thomas Kreß befürwortet, da sich die Stadt die Gestaltungsfreiheit für das zentrale Grundstück an der Jahnstraße bewahre. Auch der CSU ist daran gelegen, "dass der TSV zügig an das notwendige Geld kommt", erklärte Fraktionssprecher Dominik Härtl. Den SPD-Vorschlag nennt Härtl "eine respektable Idee", allerdings nur eine unter mehreren. Denkbar wäre aus Sicht der CSU auch, das die Stadt ein Darlehen oder einen Zuschuss gibt, damit der Verein den Kaufpreis für die Aussiedlungsflächen finanzieren kann. Oder die Stadt erwirbt selbst die Aussiedlungsflächen und überlässt diese dann dem Verein in Erbpacht. Für alle Vorschläge gelte es Vor- und Nachteile für Verein und Stadt zu prüfen. "Denn momentan lässt sich noch nicht sagen, welches die beste Lösung ist." Unterstützung fand dieses breit aufgestellte Konsens-Modell schließlich bei allen Fraktionen. "Wir unterstützen jeden Vorstoß, der Stadt und Verein Vorteile bringt und vor allem schneller geht", betonte Sabine Geißler (Bündnis für Dachau). Allerdings gelte es die Rahmenbedingungen genau zu prüfen, mahnte Jürgen Seidl (FDP). Kritisch sieht Seidl die Finanzierung des Grundstückspreises durch die Stadt "bei unserer klammen Haushaltslage". Zu klären sei auch, ob der Verein nicht vertraglich gebunden ist. Tatsächlich hat der TSV 1865 als Investor bereits den Unternehmer Herbert R. Ullmann gefunden. Doch ein endgültiger Verkauf des Areals hängt von einem rechtsgültigen Bebauungsplan ab.

Auch Edgar Forster (FW) sah noch massiven Prüfungsbedarf, "zu viel ist unklar". Doch alle Voraussetzungen und rechtlichen Hürden zu prüfen, das sei jetzt Aufgabe der Verwaltung, betonte Keimerl. Grundlage jeder Variante sei, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen, sagte Kämmerer Thomas Ernst. Einstimmig votierten die Stadträte dafür, alle vier Variante zu prüfen, "auch wenn die eine oder andere schnell erledigt ist", so Dominik Härtl. Noch vor der Sommerpause will der Haupt- und Finanzausschuss über die Ergebnisse beraten.

© SZ vom 30.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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