Dachau:Startbahngegner hoffen weiter

Über die Klage des Bundes Naturschutz wird noch entschieden

"Die Lage der Startbahngegner hat sich dadurch nicht wesentlich verschlechtert, es gibt nur einen Hoffnungsschimmer weniger", sagt Roderich Zauscher, Kreisvorsitzender des Bundes Naturschutz. Auch Anton Speierl, Sprecher des Aktionsbündnisses "Aufgemuckt im Landkreis", reagiert gefasst auf die neueste juristische Niederlage in der Auseinandersetzung um den Bau einer dritten Startbahn am Münchner Flughafen. Mehrere Anrainergemeinden waren am Mittwoch vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gescheitert, eine Revision gegen ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshof zu erlangen, das ihre Beschwerden gegen das Millionenprojekt zurückgewiesen hatte. Über die anhängig Klage des Bundes Naturschutz (BN) ist allerdings noch nicht entschieden. Darauf setzt Roderich Zauscher nun seine Hoffnung: "Ich hoffe, dass unserer Klage stattgegeben und das ganze Verfahren noch einmal aufgerollt wird." Der BN habe viel mehr Klagemöglichkeiten als die Kommunen. "Leider hat juristisches Recht oft nichts mit gesundem Menschenverstand zu tun."

Anton Speierl rechnet nun mit einer verschärften politischen Auseinandersetzung: "Es ist damit zu rechnen, dass von der Regierung jetzt Dampf gemacht wird und dass man Druck auf die Stadt München ausübt." Sie ist gemeinsam mit Bund und Freistaat Eigentümerin der Flughafengesellschaft. Speierl zeigte sich zuversichtlich, dass Münchens OB Dieter Reiter zu seinen Aussagen stehe, das Votum der Münchner beim Bürgerentscheid gegen eine dritte Startbahn weiterhin zu respektieren. "Jetzt müssen alle Farbe bekennen. Dann sieht man auch wieder klarer, wo der Gegner steht", sagte Speierl.

© SZ vom 05.03.2015 / Gsl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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