Die ÜB möchte den Dachauern Behördengänge vereinfachen. Zwar ist mangels leer stehender und geeigneter Immobilien nicht klar, ob und wo sich die Stadtverwaltung in der Altstadt überhaupt ausbreiten kann, trotzdem ist die ÜB-Fraktion zuversichtlich genug, einen weiter gehenden Antrag zu schreiben. Sie möchte, sollte denn jemals das Bürgerbüro in ein größeres Gebäude umziehen, ein Bürgerservicezentrum einrichten. In diesem sollen die Dachauer dann nicht nur einen Pass beantragen können, sondern auch an einem weiteren Schalter gleich einen Vertrag mit den Stadtwerken abschließen können. Auch der Publikumsverkehr des Bauamtes solle dort abgewickelt werden, schlägt die ÜB vor. Die Fraktion beantragt deshalb, dass Stadtverwaltung und Stadtwerke gemeinsam definieren, wie ein solches gemeinsames Bürgerservicezentrum aussehen kann. Das solle unbedingt passieren, bevor ein Wettbewerb zur Rathauserweiterung ausgeschrieben werde.
Für die Dachauer lägen die Vorteile auf der Hand: kürzere Wege, gebündelte Schalterstellen, alles wäre in einem Gebäude zu erledigen. Von Meldeangelegenheiten über Stromverträge bis zu Anträgen auf Dachgeschosserweiterungen. Als Vorbild für so eine zentrale Servicestelle nennt die ÜB die Landeshauptstadt München mit ihrer Lokalbaukommission. Die Münchner können sich dort bereits vor Antragstellung über die Aussichten ihrer Vorhaben und die Formalitäten informieren. Die ÜB unterstützt damit den gegen die Stimmen der CSU gefassten Grundsatzbeschluss vom Oktober, laut dem das Rathaus und alle Anlaufstellen für den Publikumsverkehr in der Altstadt bleiben sollen. Den Dachauern soll damit erspart werden, für ihre Angelegenheiten kreuz und quer durch die Stadt fahren zu müssen. Zudem versprechen sich die Befürworter eine Belebung der Altstadt. Die CSU lehnte den Grundsatzbeschluss ab, weil nicht klar ist, wo genau die Stadtverwaltung neue Räume mieten, kaufen oder gar bauen will.