Schulbeginn:Runter vom Gas

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Die Polizei kennt das Problem mit den Rasern. (Foto: Claus Schunk)

Kommunen, Polizei und Kreisverkehrswacht mahnen Rücksicht auf Schulkinder an. Es wird auch verstärkt kontrolliert.

Von Benjamin Emonts, Dachau

"Vorsicht Schulkinder" steht auf dem gelben Transparent, das am Ortseingang von Schwabhausen zwischen zwei Bäumen hängt. Also runter vom Gaspedal. Für diejenigen, bei denen die Nachricht noch nicht angekommen ist, wartet um die Ecke ein Blitzer der kommunalen Verkehrsüberwachung.

Der Schulbeginn an diesem Dienstag fordert von allen Verkehrsteilnehmern noch mehr Vorsicht und Rücksicht. Für die Erstklässler bedeutet der Schulanfang nicht nur, endlich Schreiben, Lesen und Rechnen zu lernen. Sie müssen auch ihren Schulweg täglich meistern, und zwar morgens zur Hauptverkehrszeit. Kommunen, Polizei und Kreisverkehrswacht geben den Schülern und ihren Eltern wie jedes Jahr Tipps, wie sie sicher zur Schule kommen. Und sie ergreifen verschiedene Maßnahmen, um den Schulweg so sicher wie möglich zu gestalten.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord empfiehlt in einer Pressemitteilung, die Kinder mit heller, reflektierender Kleidung und Schulranzen auszustatten. Weiter wird dazu geraten, bereits vor dem ersten Schultag den Schulweg gründlich und wiederholt mit den Kindern einzuüben. Die Eltern sollen ihre Kleinen dabei auf mögliche Gefahrenstellen hinweisen. Bei der Auswahl des Schulwegs sollte nicht die kürzeste, sondern die sicherste Route gewählt werden, nämlich jene, "die über Querungshilfen wie Fußgängerampeln oder Zebrastreifen verfügt". Schließlich wird dazu geraten, das Ein- und Aussteigen an Schulbushaltestellen einzustudieren.

Nachlässigkeit beim Gurtanlegen

Wie in Schwabhausen, werden Polizei und Gemeinden zu Schulbeginn verstärkt den Verkehr überwachen und mit Plakaten und Transparenten die Verkehrsteilnehmer sensibilisieren. Richard Wacht, Leiter der Abteilung Verkehr bei der Dachauer Polizei, kündigt insbesondere Gurtkontrollen an. Die Quote der Menschen, die einen Gurt beim Autofahren anlegen, sei gesunken, wie die Polizei festgestellt habe. Auch verzichteten viele Verkehrsteilnehmer auf die gesetzlichvorgeschriebenen Kindersitze. "Dem wollen wir durch unsere Kontrollen massiv entgegenwirken", sagt Wacht.

Die kommunale Verkehrsüberwachung werde zudem alle Kapazitäten nutzen, um vor den Schulen Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen. Schließlich bittet Wacht die Eltern, möglichst zu Fuß den Schulweg mit ihren Kindern anzutreten. "Die Menge der Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, ist zum Teil wirklich verkehrsgefährdend."

Die Stadt Dachau hat zum Schutz der Schüler Tempo 30 Zonen in der Würmstraße sowie in Teilen der Friedenstraße eingeführt. Um den naturgemäß ungeduldigen Schülern lange Wartezeiten zu ersparen, werden die Ampeln an Fußgängerüberwegen neuerdings schneller geschaltet. Abgesehen von Kreuzungsampeln wechseln die Anlagen nun innerhalb von zehn Sekunden auf Grün, nachdem der Fußgänger den Knopf gedrückt hat.

In Karlsfeld und Dachau wird nach wie vor nach Schulweghelfern gesucht, die Kinder vor und nach dem Unterricht sicher über die Straße führen. Besonders groß ist der Bedarf in Augustenfeld und Dachau-Ost. Die Stadt Dachau zahlt pro Einsatz eine steuerfreie Pauschale von 5,10 Euro an die Schulweghelfer. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 08131/75 139 melden.

© SZ vom 15.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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