Dachau:Rote Schuhe und der Terror

Grüne zeigen Kurzfilm "Tufelki" zur NS-Geschichte

Der Film erzählt die Geschichte roter Damen-Pumps, die im Schaufenster eines Schuhgeschäfts beginnt und im Schuhberg des KZ Auschwitz endet. Die Drehorte lagen in Polen, der Tschechischen Republik, Frankreich, Weißrussland und Russland. 70 Jahre nach dem Ende der Schoa nehmen die Chancen zur Zeitzeugenbefragung rapide ab, es müssen neue Formen zeitgemäßer, geschichtsbewusster und respektvoller Gedenkkultur entwickelt werden. Die Grünen des Landkreises Dachau zeigen den Film "Tufelki" am Mittwoch 1. April, 20 Uhr in der Dachauer Kulturschranne.

Der zwanzigminütige Kurzfilm funktioniert ohne Worte, also weltweit, und kommt unverzüglich auf den Punkt. Der Regisseur Constantin Fam, wurde 1972 in Perwomajsk / Charkow (Ukraine) geboren, seine Mutter, Svetlana Malkina, verlor während des Holocaust fast ihre ganze Familie.

Zur Einführung erläutert Historiker Jürgen Zarusky aus Dachau (Institut für Zeitgeschichte, München) aktuelle Tendenzen des Antisemitismus. Feindselige Vorurteile gegen Juden werden in den verschiedensten Milieus und politischen Kontexten gepflegt, von islamistischen Fundamentalisten über Rechtsextreme bis hin zu antiimperialistischen Linken. Allen gemeinsam ist die Relativierung oder gar Leugnung des singulären Menschheitsverbrechens der Schoa. Zarusky führt auch in den Film ein. Im Anschluss findet ein Gespräch statt.

© SZ vom 31.03.2015 / emo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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