Dachau:Polizei überlistet Internetbetrüger

Der Paketzusteller, der den Schmuck bringen sollte, war ein Polizist. Er beendete das Treiben zweier Kreditkartenbetrüger aus Dachau.

Walter Gierlich

- Der Trick war einfach, aber er hat funktioniert - wenn auch nur einmal. In der vergangenen Woche gelang es der Polizei zwei dreisten Internetbetrügern das Handwerk zu legen. Ganz nebenbei stellten die Beamten bei den 18 und 19 Jahre alten Dachauern noch eine beträchtliche Menge an erlaubnispflichtigen Dopingmitteln sicher. Wie die Polizei mitteilt, bestellte der 18-Jährige bei einem Online-Juwelier mit falschen Personalien wertvollen Schmuck und ließ diesen an die Adresse des 19-Jährigen liefern. Der junge Mann gab sich gegenüber dem Paketzusteller als die nicht existente Person aus und nahm die Ware in Empfang. Die Bezahlung der Ware erfolgte mit im Internet illegal abgegriffenen Kreditkartendaten, wie Polizeisprecher Michael Richter mitteilt. Die Ermittlungen nach dem Empfänger blieben zunächst erfolglos.

Doch dann man machten die beiden Täter den Fehler und bestellten mit der gleichen Masche zum zweiten Mal beim gleichen Anbieter. Der Geschäftsführer erstattete Anzeige und brachte so die Ermittlungen ins Laufen. Als Zusteller läutete ein Zivilbeamter, "der dem ziemlich verdutzten Empfänger nicht das Paket übergab sondern die Handschellen klicken ließ", wie Richter schreibt. Bei dem 18-Jährigen, der über die IP-Adresse seines Computers bereits ermittelt war, standen zeitgleich Ermittler der Dachauer Polizei vor der Haustür. Bei der folgenden Durchsuchung wurden der Computer, eine nicht geringe Menge an Dopingmitteln, eine geringe Menge Marihuana und ein verbotener Schlagring sichergestellt. Da es Hinweise auf weitere Fälle mit einem Schaden im fünfstelligen Bereich gab, übernahm die Kripo Fürstenfeldbruck die Ermittlungen.

© SZ vom 25.09.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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