Dachau:Mehr Strafzettel in der Altstadt

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In der Fußgängerzone zu parken, ist auch am Abend verboten. Von 18 Uhr an wird darum nun häufiger kontrolliert. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Stadträte wollen das wilde Parken in den Abendstunden unterbinden. Eine verstärkte Verkehrsüberwachung bringt nebenbei viel Geld ein.

Von Petra Schafflik, Dachau

Die Parkplätze in der Altstadt werden künftig konsequenter kontrolliert. Auch an den Abenden sollen Mitarbeiter der städtischen Verkehrsüberwachung nun ab und zu ein Auge auf Falschparker haben. Das hat der Umwelt- und Verkehrsausschuss einstimmig beschlossen. Fahrzeuge dürfen zwar von 18 Uhr an unbegrenzt lange auf markierten Stellplätzen abgestellt werden. Doch hat es sich mehr und mehr eingebürgert, dass Besucher von Abendveranstaltungen verbotswidrig im Fußgängerbereich am Pfarrplatz und vor allem vor der Kulturschranne parken. Eine Unsitte, der die Stadträte nun einen Riegel vorschieben wollen. Gezielt an Abenden, an denen in der Stadt viel los ist, wird künftig einmal die Woche zwischen 18 und 22 Uhr kontrolliert.

Schon im vorigen Jahr hatte die CSU-Fraktion gefordert, gegen das wilde Parken in der Altstadt klarer vorzugehen. Als die Polizei dann in der beratenden Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses anbot, stärker den ruhenden Verkehr zu überwachen, nahmen die Stadträte diesen Vorschlag gerne an. Doch diese intensivere Überwachung habe keine Verbesserung der Situation gebracht, so die Beobachtung der Verwaltung. Zwar seien von der Polizei in drei Wochen 78 Verwarnungen ausgesprochen worden. Doch vor allem bei Veranstaltungen sei keine Verbesserung erkennbar, es werde nach wie vor wild geparkt. In der zweiten Jahreshälfte 2015 haben nun Mitarbeiter der städtischen Verkehrsüberwachung selbst eine Abendkontrolle getestet.

250 Verwarnungen in vier Stunden

An zehn Tagen, abwechselnd von Donnerstag bis Samstag, waren zwei Mitarbeiter zwischen 18 und 22 Uhr unterwegs. Die Bilanz: 250 Verwarnungen. Vor allem in der Fußgängerzone am Pfarrplatz und vor der Kulturschranne wurden an Veranstaltungsabenden viele Falschparker gemaßregelt. Ein Einsatz, der sich für die Stadt auch finanziell lohnt. Die zehn Abendeinsätze kosten mit 2000 Euro zusätzlicher Personalkosten deutlich weniger, als die Verwarngelder von insgesamt 5000 Euro eingebracht haben. Die Stadträte ließen sich rasch überzeugen, die abendliche Parküberwachung nach diesem Modell fortzusetzen. Denn "die Altstadt ist kein Dauerparkplatz", so Verkehrsreferent Volker C. Koch (SPD).

Diskutiert wurde, wie in der Adventszeit das Parken an der Schranne geregelt werden soll. Bisher wurde hier im Interesse der anliegenden Geschäfte ein Auge zugedrückt. Falschparker wurden in den Wochen vor Weihnachten geduldet und keine Strafzettel ausgeschrieben. Andererseits gebe es in dieser Zeit immer wieder Konflikte an Markttagen, wenn Fieranten ihre Stände wegen geparkter Autos nicht aufstellen können, erläuterte Ordnungsamtsleiter Stefan Januschkowetz. Die Stadträte möchten, dass die Kulanz im Advent beibehalten wird, der Markt aber ungestört ablaufen kann. "Diese Regelung muss eindeutig kommuniziert werden", sagte Peter Strauch (CSU). Vielleicht per Klappschild, schlägt Verkehrsreferent Koch vor. Einstimmig wurde dieses Vorgehen gebilligt.

© SZ vom 09.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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