Dachau:Mehr Geld für die Kultur

Kreisausschuss stimmt Erhöhung des Etats um fast 100 000 Euro zu

Der Landkreis Dachau will im Jahr 2016 mehr als eine Million Euro in seine Kulturlandschaft investieren. Das hat der Kreisausschuss in einer Vorberatung einstimmig beschlossen. Der Gesamtetat für die Kulturpflege steigt im Vergleich zum Vorjahr 2015 damit um fast 100 000 Euro an. Grund für den deutlichen Anstieg sind die Kosten für die Ausstellung von Georg Baselitz, die im Sommer im Dachauer Schloss stattfinden soll. Der 77-Jährige gehört zu den bedeutendsten deutschen Gegenwartskünstlern. Mit seinem Besuch im Juni und Juli 2016 rückt die Stadt Dachau, die als Künstlerkolonie einst europaweite Geltung hatte, wieder ins Zentrum zeitgenössischer Kunst. Die Ausstellung wird von der Volksbank Raiffeisenbank Dachau in Kooperation mit Landkreis und Stadt finanziert.

Im Kreisausschuss gab es zunächst eine kontroverse Debatte über die Realisierbarkeit der ambitionierten und kostspieligen Ausstellung. Letztlich aber gaben die Kreisräte grünes Licht. "In einem Landkreis, in dem es für Kultur kein Geld gibt, möchte ich nicht leben", bezog Kreisrat Wolfgang Offenbeck (CSU) deutlich Stellung für den gestiegenen Kulturetat. SPD-Kreisrätin Marianne Klaffki bezeichnete die Kultur als gesellschaftspolitische Aufgabe des Landkreises und als weichen Standortfaktor, mit dem positive wirtschaftliche Nebeneffekte einhergingen. "Die Kultur ist Teil des sozialen Lebens." Folglich dürfe man nicht zu strenge Maßstäbe an den Kulturhaushalt ansetzen. Grünen-Kreisrätin Marese Hoffmann, die sich früher gegen die Ausstellung aussprach, hieß den Etat ebenfalls gut: "Kultur ist eine tragende Säule des Landkreises."

© SZ vom 07.12.2015 / emo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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