Die Wasserfledermaus ist zum Ampertaler des Monats März erkoren worden. "Ihre Beute, das sind nachts fliegende Insekten, sieht sie praktisch mit den Ohren", sagt Gebietsbetreuerin Friederike Herzog, die monatlich einen Ureinwohner unserer Region vorstellt. "Mittels Echoortung peilt sie etwa alle vier Sekunden ein Beutetier an." Je nach Anstieg der Temperaturen wacht die Wasserfledermaus im Frühjahr aus ihrem Winterschlaf auf, um wieder auf nächtliche Beuteflüge zu gehen. Sie jagt lautlos über Gewässer und erbeutet Insekten, mit bis zu einem Gesamtgewicht ihres eigenen halben Körpergewichtes. Im Sommer lässt sich das fliegende Säugetier mit braunem Rückenfell bei einem nächtlichen Spaziergang gut beobachten, wenn man mit einer Taschenlampe über ein stehendes Gewässer leuchtet.
"Wochenstuben, so heißen die Wohnungen von weiblichen Tieren, in denen sie gemeinsam ihre Jungen bekommen und großziehen, befinden sich vor allem in Baumhöhlen und auch in Fledermauskästen", sagt Herzog. "Die Auwälder des Ampertals bieten sowohl Jagdlebensraum als auch Quartiermöglichkeiten in Baumhöhlen." Geeignete Baumhöhlungen können sogar bis zu zwei Jahrzehnte lang von der Fledermausart genutzt werden. In den Wochenstuben befinden sich meistens 20 bis 50 Weibchen, maximal können es in Bäumen bis zu 200 Tiere sein. "Sehr spannend bei der kleinen Fledermausart ist auch, dass die nächtlichen Jagdgebiete einen sehr großen Radius von bis zu zehn Kilometern um das jeweilige Quartier herum aufweisen können."
Alle heimischen Fledermausarten stehen unter europäischem Artenschutz der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie, das heißt, ihre Lebensstätten dürfen weder beschädigt noch zerstört werden.