Dachau:Kulturgeschichte hoch im Kurs

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Auch Eltern-Kind-Gruppen sind beim Dachauer Forum beliebt

Von Christiane Bracht, Dachau

Das Dachauer Forum blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück: Knapp 57 000 Interessierte nahmen an den Veranstaltungen des Katholischen Erwachsenenbildungswerks teil, berichtete der Vorsitzende Anton Jais bei der Mitgliederversammlung in Markt Indersdorf. Etwas mehr als 2600 Veranstaltungen bot das Forum 2016 an. Mit am beliebtesten sind die drei Studiengänge zur Bayerischen Kulturgeschichte, "auf historischen Wegen unterwegs in der Geschichte" und "Orte machen Geschichte". Alle 14 Tage treffen sich die Teilnehmer - insgesamt etwa 130 Personen, um sich weiterzubilden. "Alle Kurse sind ausgebucht. Es gibt sogar Wartelisten", triumphiert Jais. Gut anzukommen scheint heuer auch das Angebot an Eltern-Kind-Gruppen. In den vergangenen Jahren war die Zahl eher stetig gesunken, doch heuer ist sie erstmals von 63 auf 76 gestiegen. "Diese gute Entwicklung hat uns überrascht", gibt der Vorsitzende zu. Er hofft, dass dies so bleibt, denn Familie und Partnerschaft ist einer der Schwerpunkte des Dachauer Forums. Derartige Gruppen zu etablieren ist indes schwierig. Meist krankt es daran, dass man keinen qualifizierten Betreuer findet. Denn die Mütter, die sich dort austauschen, sollen einen Ansprechpartner haben für ihre Probleme. Schwierig ist es auch einen passenden Ort für die eineinhalbstündigen Treffen zu bekommen, erklärt Jais. Den großen Zuspruch vermutet er darin, dass viele junge Familien im vergangenen Jahr in den Landkreis Dachau gezogen sind.

Dritter Schwerpunkt des Forums sind die qualifizierten Führungen durch die Gedenkstätte. Höhepunkt im Jahr 2016 sei vor allem das Dachauer Friedenszeichen Anfang Mai gewesen, erinnert der Vorsitzende. Damals beteten Juden, Christen und Muslime auf dem Dachauer Rathausplatz gemeinsam für eine solidarische und friedliche Zukunft.

Entsprechend dem Jahresmotto "Endlich richtig leben", will der Verein seine Geschäftsstelle umweltfreundlicher gestalten. Das heißt vor allem weniger Strom, Wasser und Papier verbrauchen als bisher. Die Erzdiözese hat alle Einrichtungen dazu aufgefordert, erklärt Jais. Jetzt strebt das Dachauer Forum eine Emas-Zertifizierung an. Neben dem ökologischen Aspekt hat das Motto aber auch einen sozialen und spirituellen, der in der Vortragsreihe im Kardinal-Döpfner-Haus in Freising bereits zum Ausdruck gekommen ist. Der Vorstand will diese Gedanken auch weiterhin aufgreifen, auch wenn der Jahresschwerpunkt für dieses Jahr "Halt geben - Freiheit leben, Christsein in einer komplizierten Welt" heißt. Wie sich das im Programm der Bildungseinrichtung niederschlagen wird, ist noch offen. Das neue Programmheft gibt es schließlich erst im Herbst. Offen ist auch, ob es weiterhin so viele Veranstaltungen geben wird. Die Zahl ist 2016 um 30 gestiegen. "Das ist gut für uns, weil das bedeutet mehr Teilnehmer und mehr Förderung", erklärt Jais. Doch im Februar 2018 sind Pfarrgemeinderatswahlen, und damit ändern sich für das Dachauer Forum die Ansprechpartner für Veranstaltungen. Der Verein muss dann erst wieder Ehrenamtliche suchen, die mitorganisieren.

Der Jahresbericht ist heuer erstmals gedruckt worden und kann in der Geschäftsstelle eingesehen werden. Außerdem ist das Dachauer Forum jetzt auf Facebook zu finden.

© SZ vom 22.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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