Dachau:Heimatpflege online

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Wie Birgitta Unger-Richter die Dachauer für Denkmalschutz und Brauchtum begeistert und ihr Programm bekannt macht

Das Resultat der Jahresberichte von Kreisheimatpflegerin Birgitta Unger-Richter ist letztlich stets das Gleiche: Denkmalschutz und Brauchtum interessieren im Landkreis sehr viele Menschen. In Zahlen ausgedrückt: Auch in diesem Jahr nahmen mehr als 1000 Bürger den Tag des Denkmalschutzes Anfang September wahr. Die Bus-Exkursion mit Unger-Richter zu ausgewählten Standorten wie der Schlosskapelle in Haimhausen war vollständig ausgebucht.

Abgesehen von diesem Höhepunkt des Jahres entwickelt sich anscheinend auch ein kontinuierliches Interesse an den Themen der Kreisheimatpflege. Eindrucksvolles Indiz dafür ist der Blog von Unger-Richter "heimatpflege-dachau.de. Darin greift sie aktuelle Themen auf, die sich nicht unbedingt auf den Landkreis beschränken. Die Kreisheimatpflegerin ist stolz darauf, dass einige ihrer Anmerkungen eine enorme Resonanz in Form von Klicks erzielten. Ganz besonders ihre Überlegungen zum Wechsel der Jahreszeiten unter dem Titel "Mittsommerblues". Darin erläutert sie die Art und Weise, wie Johannisbeeren sich in der Sprache und in den Gebräuchen wiederfinden.

Also: Johannisbeeren haben ihren Namen vom gleichnamigen Heiligen, dem das Johanni-Fest gewidmet ist. Das wiederum fällt zeitlich mit der skandinavischen Mittsommernacht zusammen. Und deshalb sind das Johannifest und das Sonnwendfeuer ganz alte Bräuche, die von den Nationalsozialisten bedauerlicherweise missbraucht wurden. Insofern kann Unger-Richters Blog als eine indirekte Aufforderung gedeutet werden, sich dieses Fest wieder zurückzuholen.

Solche Erfolge sind wichtig, weil die Kreisheimatpflege ein schweres Geschäft ist. Noch vor wenigen Jahren galt der Archäologische Verein als ein Motor der Denkmalpflege, weil ihm wichtige Entdeckungen aus der Keltenzeit gelangen. Seit diesem Jahr sorgt sich Unger-Richter um dessen Zukunft. Im Jahresbericht für den Kreistag, schreibt sie: "Der Verein kämpft um dem Weiterbestand, da immer weniger Mitglieder aktiv mitarbeiten. Sollte sich die Situation nicht ändern, schließen die Vorstandsmitglieder eine Auflösung gegen Ende des Jahres nicht aus."

Eine Auflösung des Fördervereins für die Hofmarkkirche in Schönbrunn, die als religions- und kulturgeschichtliches Zeugnis von hohem Rang in Oberbayern gilt, ist nicht zu erwarten. Aber er müht sich mit kleinen Erfolgen, die Restaurierung des Innenraums für etwa sechs Millionen Euro voranzutreiben. Dazu braucht es umfangreiche Gutachten, die Zeit und Geld kosten. Auf ihre Vermittlung hin wird am Samstag, 9. Dezember, in der Kirche in Sigmertshausen eine Benefizveranstaltung "Heilige Nacht" mit Heinz Neumaier, der Gröbenbachmusi und den Moosdorfegger Sängerinnen stattfinden. Der Erlös soll der Sanierung der Kirche zugute kommen.

Das Jahr 2017 steht übrigens ganz im Zeichen des Schriftstellers Ludwig Thoma und dessen 150. Geburtstag. Die Kreisheimatpflegerin ist Schirmherrin der zentralen Veranstaltung mit dem Titel: "Georg Queri - ein Schriftsteller im Schatten von Ludwig Thoma: ,Schießen Sie keinen Hirsch am Samstag. Bitte kommen Sie!'" Aber den Anfang macht die Redoute im Dachauer Schloss bereits am 21. Januar.

Karten für die Redoute gibt es vom Donnerstag, 1. Dezember, an im Kulturamt der Stadt Dachau 08131 / 75 278.

© SZ vom 26.11.2016 / we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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