Dachau:Gut in der Zeit

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Im Herbst wurde erst der Grundstein gelegt, nun geht es bereits an die Innenausstattung des Bürgertreffs für Dachau Ost am Ernst-Reuter-Platz. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Soziale Stadt Dachau Ost hat ihre Ziele zu 95 Prozent erreicht. Nun soll noch der Bürgertreff eingeweiht werden

Von Viktoria Großmann, Dachau

Kurz vor der Ziellinie durfte sich das Projekt Soziale Stadt Dachau Ost sogar noch in die Mediation einbringen. Erfolgreich vermittelte eine ausgebildete Mediatorin im Streit um die Nutzung des Parks am Jugendzentrum zwischen Anwohnern und Jugendlichen. Projektleiterin Sabina Endter-Navratil und Streetworker Jürgen Reum setzen die Vermittlung fort und gemeinsam mit den Beteiligten die gefundenen Kompromisse um. "Das passt zu unserem Konzept", sagt Endter-Navratil. Mittel für Mediationen für die Soziale Stadt sind von Anfang an vorgesehen gewesen, jedoch wurden sie bis Ende 2014 nie gebraucht.

Probleme erkennen, zupacken, Bürger an einem Tisch versammeln - das ist der Kern dessen, was man im Quartiersbüro wollte und geschafft hat. Wie aus dem Jahresbericht hervorgeht, den Quartiersmanagerin Endter-Navratil den Stadträten im Bau- und Planungsausschuss vorstellte, hat das Projekt bereits 95 Prozent seiner Ziele erreicht und das ein Jahr vor dem Ende seiner fünfjährigen Laufzeit. In diesem Jahr bleiben zu tun: die Renaturierung der Würm zwischen Schleißheimer und Sudetenlandstraße, die sogenannte Würmverführung. Der barrierefreie und seniorengerechte Umbau der Grünfläche an der Liegnitzer Straße und natürlich die Fertigstellung des Bürgertreffs am Ernst-Reuter-Platz. Der Grundstein für das Haus wurde im Oktober gelegt. Hier soll der Verein Bürgertreff-Ost, der im vergangenen Jahr ins Vereinsregister eingetragen wurde, von 2016 an die Arbeit des Projekts Soziale Stadt weiterführen. Endter-Navratil hofft, in den Räumen des Bürgerhauses unter anderem Hausaufgabenbetreuung und Deutschkurse für Mütter mit gleichzeitiger Kinderbetreuung anbieten zu können.

Endter-Navratil freut sich vor allem über die wachsende Akzeptanz der Bürgerbeteiligung. Diese sieht sie als einen Erfolg des Projekts an. "Die Menschen sehen, dass ihre Anliegen umgesetzt werden", sagt sie. Dadurch wächst das Interesse bei weiteren Bürgerbefragungen. Auch die Mediation um den Park am Jugendzentrum wird in eine Bürgerbeteiligung münden: Auf die Bedürfnisse der Senioren sollen genauso eingegangen werden wie auf die von Kleinkindern. Das Projekt hat aber nicht nur das Antlitz von Straßen und Anlagen verändert, es hat auch viele Anlässe zum Ausgehen, Treffen und Feiern initiiert. Allein drei große Ausstellungen gab es im Hölzel-Saal, in der Stadtteil-Galerie und der Stadtteil-Bücherei im vergangenen Jahr. In diesem Jahr fand das vierte Ostival statt und auch ein Märchenzelt soll es in diesem Jahr noch einmal geben.

Die Stadträte müssen in den kommenden Sitzungen beschließen wie und in welcher Höhe sie die Stadtteilarbeit und den Verein Bürgertreff Ost weiter unterstützen wollen. Mitmachen sollen aber vor allem die Bürger, wünscht sich Endter-Navratil. Durch Ideen und Engagement und gern durch eine Vereinsmitgliedschaft für 25 Euro im Jahr.

© SZ vom 16.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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