Dachau:Führung durch den "Kräutergarten"

Die Exkursion von Birgit Fiedler führt durch ein Areal, das zu den brisantesten politischen Herausforderungen für Dachau zählt. Denn der so genannte Kräutergarten soll zum Gedenkort werden. Viel mehr ist aber zurzeit nicht klar. In den Jahren 1937 und 1938 wurde das Konzentrationslager von Häftlingen in Hinblick auf den Krieg erweitert und das Häftlingslager neu aufgebaut. Auch das Gelände östlich des neuen Lagers sollte kultiviert werden. In Dachau war beabsichtigt, eine Plantage für Gewürze und Heilkräuter anzulegen. Heinrich Himmler, "Reichsführer SS" und oberster Dienstherr über die Konzentrationslager, war Anhänger der Naturheilkunde und der sogenannten Volksmedizin. Der unentgeltliche Einsatz von Häftlingsarbeit war dabei eingeplant. Die so genannte Plantage wurde zu einem der größten Arbeitskommandos in Dachau. Der Verkaufsladen, der in einem der Gewächshäuser eingerichtet wurde, war für Häftlinge eine Gelegenheit, mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen. Der Rundgang am Freitag, 22. Mai, elf Uhr, geht der Frage nach, was sich hinter dem so harmlos klingenden Straßennamen "Am Kräutergarten" verbirgt. Die Exkursion beginnt um elf Uhr. Anmeldung: bildung@kz-gedenkstaette-dachau.de bis Mittwoch, 20. Mai.

© SZ vom 11.05.2016 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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